Eichstätt
Eichstätt bleibt Hauptsitz der Universität

Stiftungschef Peter Beer und Präsident Richard Schenk beruhigten den Hauptausschuss

12.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:57 Uhr

OB Arnulf Neumeyer (Mitte) begrüßte gestern Stiftungschef Peter Beer (rechts) und Uni-Präsident Richard Schenk im Sitzungssaal.

Eichstätt (EK) Der Riesen-Wirbel, den Interims-Univeristätspräsident Andreas Lob-Hüdepohl im März vorigen Jahres im Stadtrat ausgelöst wurde, ist verzogen. Gestern bekannten sich die aktuellen Köpfe der Katholischen Universität zu Eichstätt als Hauptstandort der Hochschule.

„In Eichstätt hat die Stiftung als Träger ihren Sitz, in Eichstätt ist der Präsident und hier ist die Verwaltung, das wollen wir auch nicht ändern“, versprach Stiftungschef Generalvikar Peter Beer in der öffentlichen Sitzung des Haupt- und Werkausschusses. Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer hatte ihn nach den Uni-Debatten des vergangenen Jahres eingeladen, um dem politischen Gremium der Stadt von den Zukunftsplänen der Universität zu berichten.

„Eichstätt hat eine wunderbare Campussituation. Es muss nicht befürchten, zurückzufallen oder Nachteile zu haben“, versicherte Beer. Zuletzt hatte im März 2011 an gleicher Stelle der damalige Uni-Präsident Lob-Hüdepohl den Stadträten mehr oder weniger deutlich mitgeteilt, dass die künftige Entwicklung vorwiegend in Ingolstadt stattfinden solle.

Dem widersprachen Beer und auch der neu gewählte Uni-Präsident Richard Schenk nun klar. Schenk erklärte: „Die Kommune ist wichtig für uns und Teil unserer Identität. Wir haben nicht vor, das aufs Spiel zu setzen.“ Allerdings gebe es Probleme, die gelöst werden müssten. Als Stichworte nannte er Parken, die knappen Wohnräume für Studierende und die beengten Raummöglichkeiten für Lehre und Forschung in Eichstätt. „Wir wollen hier gerne und auch besser mit der Kommune kontinuierlich zusammenarbeiten.“

Konkreter wurde es dann bei der Fragerunde aus dem Gremium. Bürgermeister Josef Schmidramsl (CSU) wollte wissen, ob es Pläne für neue Studienschwerpunkte oder gar neue Fakultäten gebe – Stichwort Jura? Hierzu sagte Beer: „Wir setzen auf kontinuierliche Entwicklung“, neue Fakultäten seien nicht geplant und nicht zu finanzieren.

Manuela Knipp-Lillich (Grüne) fragte: „Wie viel Platz brauchen Sie“ Präsident Schenk bemerkte, in Universitätsnähe könnten gut 200 Studentenwohnungen noch gebraucht werden, auch ein Wohnhaus für ausländische Studenten, die nur ein Jahr da wären, sei wünschenswert. „Es ist für uns wichtig, dass wir Teil des kulturellen und ökonomischen Lebens der Kommune sind.“ Dazu bemerkte Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer: „Teile der Spitalstadt, besonders das Baufeld M, würden sich für studentisches Wohnen gut anbieten.“ Der OB kündigte an, dass er dazu in der nächsten Woche ein Gespräch mit einem möglichen Investor habe.

Gerhard Nieberle (SPD) verwies als mögliche Forschungs- und Lehrräume auf die Maria-Ward-Realschule, die bekanntlich vom Residenzplatz nach Rebdorf umziehe. Diese Räume seien dem Hörensagen nach für die Caritas vorgesehen, wären aber doch auch was für die Universität. Das sah der Uni-Präsident ganz genauso: „Da haben wir großes Interesse daran, das werden wir noch klären.“ Schenk weiß zwar vom Interesse der Caritas, meinte jedoch: „Es könnte für Maria-Ward keine bessere Nutzung geben als die Universität.“

Einen möglichen Neubau wollte Beer nicht forcieren: „Als Träger muss ich auch auf das Geld schauen.“ Beer und Schenk betonten, dass Stadt, Universität und Kirche gemeinsam für die Entwicklung der Katholischen Universität in Eichstätt bedeutsam sind. Schenk verwies auf die Sommerresidenz: „Wir ziehen nächstes Jahr in ein renoviertes Verwaltungsgebäude, das der Kirche gehört und blicken auf den städtischen Hofgarten. Was kann es Schöneres geben“ (Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.)