Eichstätt
Sonnenenergie für Afrika

25.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:54 Uhr

Gerald Eckstein (links) und Andreas Wurtinger können das neue Projekt von Live for Life präsentieren: Künftig unterstützt der Verein eine Organisation, die sich für die Elektrifizierung von Schulen in Burkina Faso einsetzt. - Foto: srx

Eichstätt (EK) Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nicht zuletzt deshalb hat sich der junge Eichstätter Verein Live for Life entschieden, künftig ein Elektrifizierungsprojekt der Hilfsorganisation SEWA an burkinischen Schulen zu unterstützen.

Seit ihrer Gründung im März 2009 hat sich die Organisation einem Projekt in der Krisenregion Darfur im Sudan verschrieben. In der jüngsten Mitgliederversammlung wurde ein neues Projekt ausgewählt. "Wir möchten regelmäßig ein neues Projekt unterstützen, deswegen war es jetzt an der Zeit, etwas Neues zu machen", erklärt der Vorsitzende des Vereins, Andreas Wurtinger. In der Mitgliederversammlung wurde aus fünf Projekten das der Organisation SEWA, das sich der Elektrifizierung von Schulen in Burkina Faso widmet. "Die Abstimmung war relativ deutlich. Wir haben uns für das Solarprojekt in Burkina Faso entschieden, weil wir uns gedacht haben, dass wir da mit unserem Geld viel bewirken können", berichtet Wurtinger.
 

Live for Life hat sich im Vorfeld intensiv mit der Organisation SEWA auseinandergesetzt. "Wir haben uns vorher informiert und uns einen Kostenvoranschlag für die Elektrifizierung einer Schule schicken lassen. Das waren ungefähr 3000 Euro", erklärt Gerald Eckstein, Gründungsmitglied von Live for Life und Initiator der Kooperation zwischen dem Eichstätter Verein und der Hilfsorganisation. Eckstein leistete in Burkina Faso einen einjährigen Freiwilligendienst im Rahmen des Projekts "Weltwärts", einer Aktion des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit. "In Burkina Faso habe ich Leute kennengelernt, die bei SEWA gearbeitet haben und habe gesehen, dass sie gute Arbeit leisten", berichtet Eckstein. "Außerdem hat das SEWA-Projekt von der Größe her einfach gut gepasst. Regenerative Energien zu fördern war hier nicht das ausschlaggebende Kriterium", ergänzt Wurtinger.

SEWA ist eine deutsche Organisation mit Sitz in München. In Deutschland haben sie etwa 15 ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich intensiv über das Internet organisieren. Wurtinger verweist in diesem Zusammenhang auf die Mitarbeiter vor Ort: "In Burkina Faso haben sie zwei hauptamtliche Mitarbeiter, die in einem Büro die Projekte koordinieren." SEWA arbeitet nicht nur mit Organisationen wie Live for Life, sondern auch mit Schulen oder dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit. "Außerdem kann man bei SEWA in Burkina Faso einen Freiwilligendienst leisten", fügt Eckstein hinzu.

Bei der Auswahl der Schulen verfolgt die Organisation ein klares Schema. "SEWA ist in Burkina Faso schon so bekannt, dass sich die Dörfer bei ihnen bewerben. Dann fahren Mitarbeiter von SEWA zu den Dörfern und überprüfen die lokalen Strukturen", erläutert Eckstein. Die Organisation sieht nach, ob die Lehrer im Ort verwurzelt sind, ob die Schule Bestandteil der Dorfgemeinschaft ist, ob es einen Elternbeirat gibt oder ob die Leute in der Lage und gewillt sind, etwas über Solaranlagen zu lernen. Nachdem ein Dorf für das Projekt ausgewählt wurde, folgt die Einführung in die Technik und Wartungsarbeiten der Anlagen.

"Den Aufbau der Solarmodule übernimmt eine externe Firma, die das schon seit etwa 15 Jahren dort die Solaranlagen macht", berichtet Eckstein. "Außerdem wird die jeweilige Schule erst ausgewählt, wenn Finanzierung steht. Die wollen nicht, dass irgendwelche falsche Versprechen gegeben werden", ergänzt Wurtinger. "Die Verantwortlichen von SEWA werden im nächsten Monat nach Eichstätt kommen und das Projekt vorstellen", berichtet Wurtinger. Die Arbeiten für Projekt in Burkina Faso sind aber schon in vollem Gange. Am Samstag war in der Aula der Universität bereits Konzert für das Elektrifizierungsprojekt, am Open Air wird es einen Stand geben, an dem Informationen dazu angeboten werden. "Unser Ziel ist es, die erste Elektrifizierung einer Schule noch in diesem Jahr abzuschließen. Es kommt halt darauf an, was sich im Laufe des Jahres ergibt", erklärt Wurtinger. Er verweist dabei auf die wöchentlichen Treffen des Vereins, die jeden Freitag zwischen 16 und 18 Uhr im P 20-Laden, Pedettistraße 20 in Eichstätt, stattfinden. Jeder, der eine kreative Idee hat und sich an der Vereinsarbeit aktiv beteiligen will, könne vorbeikommen und dem jungen Verein bei seinem Projekt weiterhelfen.