Jetzt ist es offiziell
Eichstätt verlangt für Baugebiet Blumenberg-West einen Quadratmeterpreis wie noch nie

29.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:03 Uhr
Baugebiet mit Burgblick: Am frühen Freitagnachmittag wurde am Blumenberg-West symbolisch der erste Spatenstich vollzogen. −Foto: Knopp

Eichstätt - Jetzt ist es offiziell: Der Quadratmeter für Einfamilien- und Doppelhäuser im Baugebiet Blumenberg-West kostet 450 Euro.

Das gab Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) beim ersten Spatenstich am Freitagnachmittag bekannt.

Dies sei zwar der höchste Preis, den die Stadt Eichstätt bislang für Baugrund verlangt hat, sei aber einerseits der Qualität der Erschließung und Infrastruktur, andererseits allerdings auch explodierenden Baukosten geschuldet. Im landkreisweiten Vergleich stehe man mit diesem Tarif immer noch gut da, so Grienberger weiter.

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Insgesamt entsteht hier auf 12 Hektar ein neues Viertel mit 278 Wohneinheiten für rund 1000 Menschen. Die 119 Parzellen verteilen sich auf 72 Einfamilien-, 26 Doppel- und 9 Reihenhäuser, dazu kommt Geschosswohnungsbau mit etwa 130 Einheiten. Hier soll unter anderem sogenannter einkommensgebundener - früher sozialer - Wohnungsbau zum Tragen kommen, kündigte Grienberger an.

Rund 500 Interessentinnen und Interessenten für ein Hausgrundstück stehen auf der Warteliste. Am 30. Mai beginnt die offizielle Bewerbungsphase, die dann etwa sechs Wochen dauern soll. Gewertet wird nach einem Punktesystem. Neu sind Lockerungen beim Bauzwang. Aufgrund der aktuellen Kostensituation gelten nun drei statt zwei Jahre Frist für den Rohbau und sechs statt fünf Jahre für die Fertigstellung.

Grienberger zeigte sich erleichtert, dass es mit dem Baugebiet nach vielen Jahren der Diskussion nun zügig vorangehe. Er verwies darauf, dass hier gerade auch in Sachen Ökologie mit mehr Verdichtung und Solarnutzung der Dächer nachgebessert worden sei. Blumenberg-West werde zudem an die Stadtlinie angebunden, und es werde ein neuer Radweg dorthin gebaut. Das Stromnetz sei so ausgelegt, dass das Laden auch von vielen Elektroautos gleichzeitig möglich sei.

Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen blieb dem Spatenstich dennoch bewusst fern: "Wir möchten damit zum Ausdruck bringen, dass wir das Baugebiet an diesem Ort nach wie vor für einen städteplanerischen Fehler halten", ließ Fraktionssprecher Klaus Bittlmayer vorab wissen. Die Erschließung und Versorgung des Baugebiets sei sehr aufwendig und kostentreibend, die Verkehrsanbindung schwierig. Bereits mit erheblichem Verkehr belastete Straßenzüge müssten noch mehr Lärm und Schadstoffe verkraften. Außerdem trage dieses Baugebiet vor den Toren Eichstätts zu Zersiedelung und Flächenfraß bei.

kno

Jürgen Knopp