Eichstätt
Vielseitiger und packender Sound

Die Big Band des Gabrieli-Gymnasiums spielte diesmal unter der Leitung von Musiklehrer Dominik Harrer

20.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:15 Uhr

Vom Dach in die Aula: Vor dem Wind geschützt lieferte die Big Band des Gabrieli-Gymnasiums ein formidables Konzert ab - Foto: bei

Eichstätt (bei) Es war dann doch zu windig für ein Konzert „auf dem Dach“ des Gabrieli-Gymnasiums. Rein wettermäßig, versteht sich. Denn die Big Band, die dann in die Aula ausgewichen war, lieferte eine beeindruckende Leistung ab und unterhielt das Publikum, das wohl in dieser Zahl nur mit Mühe auf die Dachterrasse gepasst hätte, mit einem vielseitigen und packenden Sound, der die Aula locker ausfüllte.

Dominik Harrer hat die Big Band für ein Jahr von Ulrich Schiekofer übernommen (auch, um nicht immer nur in der Ecke der Volksmusik zu stehen, wie er selbst augenzwinkernd mitteilte) und sie ebenfalls bestens eingestellt: Gefühlvolle Arrangements, eine stark aufgestellte Rhythmusgruppe und die exakt und mit langem Atem agierende Bläserfraktion sorgten für diesen charakteristischen Mix aus Hart und Weich, lautstarkem Beat, fülligen Trompetenklängen und dem bezaubernden Schmelz der Saxophone.

Und so zogen äußerst kurzweilig Stücke aus der Welt des Jazz, des Swing oder auch der Unterhaltungs- und Tanzmusik vorbei, seien es „Watch what happens“ oder das Hauptmotiv aus der Sesamstraße oder mit „Bluesette“ ein nicht alltäglicher Jazz-Walzer und mit „Jumping in the Woodside“ ein „Easy-Listening“-Stück aus dem Repertoire von Bert Kaempfert. Dominik Harrer, der zwischen den Stücken etwas über die Musik oder auch sich selbst plauderte, verriet hier, dass dies genau die Art von Musik war, die er als Kind und Hörer von „Bayern 1“ kennengelernt hatte.

Immer wieder gab es, wie es sich gehört, solistische Einlagen und Improvisationen: mit dem Saxofon (Lucia Birzer, Johanna Vogt und Erwin Fliegel), der Trompete (Agnes Birzer, Franz Attenkofer, Xaver Brems und Patricia Harrer), dem E-Bass (Tim Eipert), der Posaune (Nico Lindner und Konstantin Kraus) und der Klarinette (Lukas Neusinger). Weiterhin glänzte mit einem kurzen Solo am Flügel Jakob Edelmann und mit einem längeren am Schlagzeug Helena Bittlmayer.

Eine gelungene Überraschung bildete das von Tim Eipert aufgestellte Vokalensemble, das das Big Band-Standard-Stück „Birdland“ präsentierte. Oder auch die „kleine Tischmusik“, bei der Lukas Neusinger, Lucia Birzer und Helena Bittlmayer zusammen mit Dominik Harrer mit Kochlöffeln, Tischrücken und vehementem Fußeinsatz für eine wirbelnde Rhythmusorgie sorgten.

Ulrich Schiekofer, der im nächsten Schuljahr aus seiner Elternzeit an die Schule zurückkehrt, trat zusammen mit Lucia Birzer, Lukas Neusinger und Raphaela Böndl als Saxophon-Quartett auf. Dabei stand unter anderem das Stück „Alexanders Ragtime Band“ auf dem Programm, bei dem das Hauptmotiv in farbenprächtigen Variationen umkreist wurde. Dieses Stück zählte übrigens zum Repertoire der Kapelle, die den Untergang der Titanic an Bord begleitete.

Das Konzert mündete mit dem „Bandstand Boogie“ und den dann noch geforderten zwei Zugaben in ein überaus beschwingtes Finale.