Eichstätt
Den Ritter-von-Hofer-Weg im Blick

Zentrale Themen der Eichstätter Bürgerversammlung spielten sich entlang der Altmühl ab

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Drei Themen der Bürgerversammlung auf einen Blick: der Spielplatz, die abgeschnittenen Weiden und der Zustand des Altmühlufers am Ritter-von-Hofer-Weg in Eichstätt. −Foto: Chloupek

Eichstätt (EK) Die Spitalstadt mit dem Zentralen Omnibusbahnhof, die Altmühlauen und Ritter-von-Hofer-Weg: Die Hauptthemen, die die Eichstätterinnen und Eichstätter am Montagabend bei der Bürgerversammlung im Gasthof "Krone" am meisten beschäftigt haben, spielten sich in einem Radius von rund 500 Metern ab.

 

Spielplatz

Der Elterninitiative zum städtischen Spielplatz am Ritter-von-Hofer-Weg geht es zu langsam: Im Juni habe es einen Ortstermin geben, in dem Verbesserungen des Spielplatzes versprochen worden seien - etwa das Austauschen des Sandes und die Installation eines Sonnensegels - geschehen sei aber bis dato nichts. Wilhelm Schütz, Berit Haußmann und Julia Tiefenthaler kritisierten außerdem eine ihrer Ansicht nach mangelhafte Bürgerbeteiligung. Das ließen Oberbürgermeister Andreas Steppberger und Stadtbaumeister Manfred Janner gerade beim Thema Spielplatz nicht so stehen: Sie verwiesen auf die zahlreichen Orts- und Gesprächstermine, bei denen die Eichstätterinnen und Eichstätter bei der Spielplatzgestaltung in diesen Tagen und Wochen aktiv mitreden können - allerdings gehe es um insgesamt 44 städtische Spielplätze, nicht nur um den Hofer-Weg. Janner erläutert das Spielplatzkonzept der Stadt. Hier geht es wie mehrfach berichtet darum, die Anlagen neu zu bewerten und ausstatten. Der Spielplatz am zentral in der Innenstadt an der Altmühl gelegenen Ritter-von-Hofer-Weg soll dem Vorschlag der Verwaltung zufolge als Hauptspielplatz gelten und im nächsten Jahr mit oberster Priorität angepackt werden - wenn der Stadtrat zustimmt und im Haushalt auch die Mittel zur Verfügung stellt.

Die Elterninitiative fühlte sich außerdem in ihrer Bereitschaft, ehrenamtlich bei der Pflege der Anlage mitzuarbeiten, nicht ernst genommen. Dazu bemerkte Janner, dass ehrenamtliche Mitarbeit, etwa beim Mähen, nur funktioniere, wenn die Helfer die Aufgabe komplett übernähmen, wie es auch in Buchenhüll und Wintershof gut funktioniere - ansonsten wäre der organisatorische Aufwand für den Bauhof zu hoch.

 

Altmühlweiden

Helmut Stephan hielt als eingesessener Eichstätter ein Plädoyer für den Erhalt der Weiden an der Altmühl: Nach den Unwettern seien sie extrem zurückgeschnitten und einige auch gefällt worden. Er hoffe aber, dass Weiden an der Altmühl erhalten blieben. Da mussten Steppberger und Janner enttäuschen: Langfristig werde das Wasserwirtschaftsamt auf Schwarzerlen setzen, da Weiden intensiv gepflegt und jährlich beschnitten werden müssen. "Dazu sieht sich das Wasserwirtschaftsamt nicht mehr imstande", so Janner. Stephan blieb weiter thematisch auf dem Weg und kritisierte den schmutzigen Zustand des Altmühlufers entlang in der Innenstadt, das von Hundebesitzern als "Kloake" missbraucht werde. Dazu bemerkte Ordnungsamtsleiter Karl Ziegelmeier, uneinsichtige Hundebesitzer könnten auch angezeigt werden.

 

Haifischbar

Waltraut Hofer monierte den schlimmen Zustand der öffentlichen Toiletten an der Haifischbar am Herzogsteg, das sei Gästen nicht zumutbar. Dem stimmte der OB zu: "Richtig, das ist kein Aushängeschild." Allerdings werde der bestehende Bau ja eh demnächst einer Neuplanung weichen - deren Verwirklichung allerdings mit dem Abriss und Neubau des Herzogstegs und des neuen Hotels in unmittelbarer Nähe abgestimmt sein müsse, damit sich die Baustellen nicht in die Quere kommen, erklärte der Janner.

 

ZOB-Toilette  

Gerhard Ullmann lenkte den Blick auf die neue Toilettenanlage bein Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), die wohl ein Heidengeld gekostet habe, aber nicht funktioniere und nicht genutzt werde. Die Kosten für die Toilette an sich hatte Janner nicht separat parat, insgesamt allerdings habe der ZOB 1,2 Millionen Euro "mit allem Drum und Dran" gekostet. Die Toilette solle sich Janner zufolge nach Einwerfen von 50 Cent nach 15 Sekunden vollautomatisch öffnen und schließen. Das ist aber offenbar noch keinem der Versammlungsbesucher wirklich gelungen. Nach wiederholter Kritik aus dem Publikum räumte Janner ein: "So eine Hightech-Anlage würde ich Ihnen heute nicht mehr empfehlen." Das "analoge" neue öffentliche WC am Domplatz zeige, wie es besser gehe.

 

Bahn-Areal

Florian Fischer fragte nach dem Planungsstand für die Fahrradständer am ZOB und am Stadtbahnhof, die seien derzeit viel zu wenig. Stadtbaumeister Janner erklärte nach vierjähriger Wartezeit wolle die Bahn nun ab 2018 ihren Bahnsteig ebenfalls barrierefrei umbauen. Der Gleiskörper werde verkürzt und damit würden Flächen frei für mehr Fahrradstellplätze und auch für eine Autokurzparkzone. "Das ist alles schon lange beschlossen und geplant, wir warten hier auf die Bahn", erklärte Janner.

 

Straßenbau

Verzögerungen und Baumängel ganz anderer Art beleuchtete Robert Thaller: Er habe an mehreren Stellen in der Stadt - zum Beispiel in der Turmgasse - festgestellt, dass nach Arbeiten im Straßenuntergrund die Fahrbahnen teilweise nur recht schlampig beschlossen würden und es zu Absenkungen komme, teilweise fließe das Regenwasser an den Gullis vorbei. Janner bestätigte, dass es einige Stellen in der Stadt gebe, wo die Firmen auch bereits zur Nachbesserung aufgefordert worden seien.

 

Biotonne

Felicitas Weinhofer macht sich Sorgen wegen der geplanten 14-tägigen Leerungsfrist der neuen Biotonne, die ab 2018 auch in der Stadt Pflicht wird: Sie fürchtet gerade im Sommer Gestank und Ungeziefer. OB Steppberger sagte zu, das Thema bei seinem nächsten Treffen mit Landrat Anton Knapp anzusprechen - das Landratsamt ist dafür zuständig.