Eichstätt
Die Pflasterer klopfen ums Gerüst herum

Letzte Arbeiten an der Pedettistraße kollidieren mit dem Sanierungsbeginn eines Baudenkmals

11.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Foto: Eva Chloupek

Eichstätt (EK) Die Eichstätter Pedettistraße ist und bleibt eine Problembaustelle. Nach höchst aufwendigen Untergrundarbeiten und kontrovers diskutierten Gestaltungen im vorigen Jahr stehen jetzt eigentlich nur noch Pflasterarbeiten an. Doch auf den letzten Metern steht ein Gerüst im Weg - völlig legal.

Bekanntlich wird in der Pedettistraße seit März 2016 gebaut: Die Stadtwerke haben rund zwei Millionen Euro in die Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen investiert, der Straßenausbau war angesichts der statischen Probleme der alten Gemäuer entlang der engen Gasse sehr aufwendig und schwierig, auch über die Gestaltung der Straßenoberfläche - Pflaster oder Asphalt - wurde immer wieder kontrovers diskutiert (wir berichteten). Entgegen der ersten Überlegungen war der Straßenausbau nicht mit dem Jahr 2016 beendet. Nach der Winterpause geht es jetzt um die letzten Meter, die Pflasterung hin zum Adlergässchen. Die sollte nun eigentlich bis Ende April abgeschlossen sein.

"Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir bis Ende April, Anfang Mai auch fertig werden", sagte Stadtbaumeister Manfred Janner auf Anfrage - trotz des wohl etwas überraschenden Hindernisses, um das die Pflasterer der Fachfirma gestern eng herumgeklopft haben: Ein wuchtiges Baugerüst, das seit einigen Tagen das Anwesen Pedettistraße 18 umhüllt: Marlies Mayer setzt hier bekanntlich die ehemalige Schmiede samt Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert instand - eine Denkmalsanierung, die eigentlich auch im Stadtbauamt mit großem Wohlwollen willkommen geheißen wird.

Die Planungen dieser Denkmalssanierung laufen schon seit Monaten. Mayer hat seit Dezember auch die Genehmigung, ab 3. April hier ein Baugerüst zu errichten - mit speziellen Anforderungen an die Statik und Auflagen, die der Feuerwehr die Durchfahrt in der engen Gasse ermöglichen. Deshalb sieht das Gerüst, das hier nun voraussichtlich bis August stehen wird, auch besonders wuchtig aus. Mayer hat zudem ihrerseits mit Handwerkern und dem Landesamt für Denkmalpflege Termine einzuhalten, "ich bin mir keiner Schuld bewusst", sagt sie.

Ihr sei da auch kein Vorwurf zu machen, bestätigt Stadtbaumeister Janner. Nach ursprünglichem Plan wäre das betreffende Areal ja jetzt schon fertig gepflastert. Doch das hatte sich wegen der nun weiter geplanten Gestaltung in der Adlergasse geändert. Diese Planänderung hat Marlies Mayer jedoch nicht mitbekommen - und selbst wenn, so sie hätte ihre Bauarbeiten nicht mehr weiter verzögern können.

Ungünstiges Timing also. Was nun? Gestern wurde um die Gerüststützen herumgepflastert. Sie sollen nun - quasi Fuß für Fuß - einzeln angehoben werden, um die Pflasterlücken zu füllen. Wieviel das mehr kostet, und wer das bezahlen wird? Dazu schwiegen sich Stadtbaumeister und Bauherrin gestern auf Anfrage gleichermaßen aus. Beide sind jedoch an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und zuversichtlich, dass die gefunden wird - und auch die nächste Baustelle in der Inneren Westenstraße dann wie geplant ab Juni starten kann.