Eichstätt
"Regionsweit gedacht und gehandelt"

Politik, Institutionen und Weggefährten trauern um Landrat Konrad Regler und würdigen seine Lebensleistung

30.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Ein eher ungewohntes Bild: Konrad Regler (3. von rechts) sportlich im Team des FC Schmiere 1971. Ansonsten kannte man den ehemaligen Eichstätter Landrat vor allem als Landkreischef - Foto: kx

Eichstätt (hr) Der Tod von Konrad Regler erschüttert nach wie vor den Landkreis Eichstätt. Wie berichtet, war der frühere Landrat von Eichstätt und „Architekt des Landkreises“ am Sonntagvormittag nur wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag verstorben.

Von allen Seiten wird Regler und seiner Aufbauleistung großer Respekt entgegengebracht. Der CSU-Kreisverband und die CSU Eichstätt verlören „einen Freund, einen politischen Wegbegleiter und einen Kommunalpolitiker mit Weitblick und Umsicht“, heißt es in einem Nachruf.

Auch die politischen Weggefährten aus der Nachbarstadt Ingolstadt, Alt-Oberbürgermeister Peter Schnell und der frühere Innenstaatssekretär Hermann Regensburger zeigen „höchsten Respekt vor der fachlichen Kompetenz und dem zeitlichen Engagement“, mit dem Regler den Landkreis gestaltet hat: „Er war ein Musterlandrat in Bayern“, so Regensburger. Peter Schnell, der Regler auch freundschaftlich verbunden war, zeigte sich betroffen vom Tod seines Weggefährten: „Wir waren ein gutes Team“, so Schnell unter Hinweis auf die Zusammenarbeit von Regler, Traugott Scherg (Pfaffenhofen) und Richard Keßler (Neuburg Schrobenhausen) und ihm. Schnell erinnert an den Bau der ICE-Strecke durch das Altmühltal, bei dem das „Wort und die Autorität“ Reglers entscheidend für die Umsetzung der Pläne gewesen seien. Regler, so Schnell, habe „immer regional verantwortungsvoll gedacht in dem Wissen, dass mit der Stärkung der Region auch eine Stabilisierung des Landkreises Eichstätt verbunden“ sei. Dies habe auch für die Errichtung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und den Aufbau der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät oder die Fachhochschule gegolten, deren Errichtung erst durch die Änderung des Konkordats möglich geworden sei. Auch hier habe Regler, der von 1982 bis 2008 Mitglied des Stiftungsvorstands der Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt war, „regionsweit gedacht und gehandelt“.

Landrat Anton Knapp dankt Regler für seinen großartigen beruflichen Einsatz und sein langjähriges Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung. Regler habe „durch seinen hervorragenden Sachverstand, seinen Weitblick und seine politische Kompetenz den neuen Landkreis zu einem der erfolgreichsten Landkreise Bayerns gestaltet. Vorausschauende Investitionen in der Infrastruktur, im Schulwesen und insbesondere im Bereich der Krankenhäuser ließen Konrad Regler zu einem überregionalen und bundesweiten Partner und Fachmann für die kommunale Entwicklung auf diesen Gebieten werden.“

Die Kompetenz Reglers in der Krankenhauslandschaft Deutschlands und Bayerns hebt auch der Vorstandsvorsitzende der Kliniken im Naturpark Altmühltal, Gunther Schlosser, hervor. Regler sei ein „Kämpfer für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“ gewesen. Neben dem Engagement für die Häuser im Landkreis hatte Regler von 1975 bis 1998 den Vorsitz der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) inne. 1986/87 sowie 1994/95 war er zudem Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Von 1983 bis 1998 war er 15 Jahre lang Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus (AKB) in Bayern. „Regler war die Persönlichkeit im Krankenhauswesen schlechthin“, betont Gunther Schlosser, der ihn persönlich gekannt und geschätzt hatte und sich bis zuletzt seinen Rat eingeholt hatte.