Eichstätt
Masterplan für die "Digitale Schule"

Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel im Gespräch mit Studierenden des Grundschullehramtes

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Zu einem Informationsaustausch kam Tanja Schorer-Dremel an die KU. - Foto: Mayer

Eichstätt (max) Zu einem Informationsaustausch mit Studierenden des Grundschullehramtes war Tanja Schorer-Dremel zu Gast an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Sie konnte dabei einige Fragen beantworten, die den Studierenden wichtig waren: So erklärte Schorer-Dremel, dass aufgrund der letzten Lehrerbedarfsprognose vom März 2017 die Einstellungschancen sehr gut seien. Angesprochen auf das Thema "Ganztagsschulen" verwies die CSU-Landtagsabgeordnete auf die Wahlfreiheit der Eltern: "Wenn diese ihr Kind lieber zu Hause betreuen wollen, sollen sie das auch tun können, niemand wird in den Ganztag gezwungen". Insbesondere im Bereich der weiterführenden Schulen würden Eltern vor allem gebundene Ganztagsangebote wegen des hohen Verpflichtungscharakters eher ablehnen, so Schorer-Dremel.

Einer Bertelsmann-Studie, die besagt, dass Bayern in Bezug auf die Ganztagsschule ein Schlusslicht darstellt, widersprach sie: "Dabei wird aber missachtet, dass Bayern seit Jahren sehr hochwertige und von den Eltern favorisierte außerschulische Betreuungsangebote wie Mittagsbetreuung oder Hort anbietet." Rechne man diese hinzu, so liege die Ganztagsquote bei Grundschülern bei über 50 Prozent, insgesamt hätten mehr als 80 Prozent der allgemeinbildenden Schulen in Bayern ein Ganztagsangebot. Derzeit boome der "offene Ganztag". Im Vergleich zum vorherigen Schuljahr sei hier die Zahl der Angebote von 1360 auf 1910 gestiegen, während die Zahl beim gebundenen Ganztag bei 433 stagniere.

Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die Digitalisierung an Schulen. Eine im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) erstellte Studie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität hatte im November ein mehr als schlechtes Zeugnis ausgestellt: Bayerischen Schulen fehle es an Ausstattung, die Schulen hätten größtenteils keine Medienkonzepte, die Netzanbindung sei zu langsam und die Lehrer - egal ob jung oder alt - präferierten weiterhin den Frontalunterricht. Das Schlagwort "digitales Klassenzimmer" sei zwar in aller Munde, aber es gäbe keine konkrete Ausgestaltung, so das Studienergebnis.

Dem hielt die Landtagsabgeordnete entgegen, dass für die im Masterplan Bayern Digital II beschlossenen mehrjährigen Förderprogramme für den Schulbereich derzeit im Kultusministerium die Förderrichtlinien erarbeitet werden, die noch in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht werden sollen. Der Masterplan im Bereich der Schulen sieht im Nachtragshaushalt 2018 ein deutliches Plus an Mitteln für die digitale Bildung an Schulen vor, nämlich insgesamt 50,6 Millionen Euro Ausgabemittel, 99 zusätzliche Stellen und 158,5 Millionen Euro Verpflichtungsermächtigungen für die nächsten Jahre für die Förderprogramme zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur an Schulen sowie für virtuelle Lehrerarbeitsplätze.

Die Vorbereitungen hätten bereits begonnen, erklärte Schorer-Dremel. Die Schulen seien aufgefordert, Medienkonzepte zu erstellen und diese in die Schulentwicklung zu integrieren. Im Schulamtsbezirk Eichstätt fanden erste Fortbildungen im Dezember statt. Mit dem Modellversuch "Digitale Schule 2020" entwickeln und erproben seit diesem Schuljahr acht Modellschulen Konzepte für den systematischen Einsatz digital-gestützten Lernens und Arbeitens in der Schule, informierte die Abgeordnete.