Eichstätt
Lehre mit praxisorientierter Forschung verknüpfen

KU-Professor Klaus Meier nahm "Ars legendi"-Preis in Frankfurt entgegen

05.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Feierliche Übergabe des Preises in Frankfurt: (von links) Lukas von Eyb und Lukas Müller (Studenten im Masterstudiengang Journalistik), Bettina Jorzik (Stifterverband), Professor Dr. Klaus Meier und Bernadette Uth (Masterstudiengang Journalistik). - Foto: Dettmar/Stifterverband/upd

Eichstätt (upd) Die bundesweit bedeutendste Auszeichnung für Hochschullehre geht, wie bereits mehrfach berichtet, heuer an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Professor Dr. Klaus Meier, Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik I an der KU, konnte nun den vom Stifterverband und der Hochschulrektorenkonferenz vergebenen "Ars legendi-Preis 2017 für exzellente Hochschullehre" an der Goethe-Universität in Frankfurt entgegennehmen.

Die Auszeichnung will die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen. Die Laudatio bei der Preisverleihung übernahmen entsprechend zwei Jungakademiker: Bernadette Uth und Lukas von Eyb, Masterstudierende im Studiengang Journalistik mit dem Schwerpunkt Innovation und Management an der KU. Beide lobten die "spannende Balance zwischen kommunikationswissenschaftlicher Theorie und journalistischer Praxis", die Meier stets herstellen könne. Die Seminare des Professors nannten sie "besonders wertvoll" - aufgrund der Inhalte, aber auch aufgrund seiner Art: "Wir schätzen uns sehr glücklich, mit einer derart menschlich angenehmen und kompetenten Lehrperson zusammenarbeiten zu dürfen." Meier selbst machte in seinen Dankesworten deutlich, wie wichtig ihm die Verknüpfung von Lehre und praxisorientierter Forschung ist - gerade für sein Lehr- und Forschungsgebiet Journalistik. Allein die Vermittlung von Forschungsergebnissen und die Simulation gängiger Praxis erfüllten heute nicht mehr den Anspruch von Hochschullehre. Der rasante Medienwandel erfordere in der Lehre die forschungsbasierte Weiterentwicklung der Praxis: "Wer Lehre und Forschung ganzheitlich aufeinander bezieht, braucht Praxisbezüge auch in der Forschung, muss Probleme der Praxis in der Forschung aufgreifen und am Transfer von Forschung in die Praxis arbeiten." Daher entwickle er mit Studierenden Lehrforschungsprojekte, um gemeinsam zu ergründen, wie Journalismus verbessert werden kann.

Unter seiner Anleitung führen die Studierenden des Eichstätter Masterstudiengangs Journalistik beispielsweise Redaktionsanalysen durch und erforschen in Redaktionen, wie Journalismus organisiert ist und wo Optimierungspotenziale \tliegen. Namhafte Kooperationspartner sind unter anderem der Bayerische Rundfunk oder der "Spiegel". Ihre Erkenntnisse tragen die Studierenden anschließend als Transfer in die Redaktionen zurück.

Eben diesen Wissenschafts-Praxis-Transfer sowie die forschungs- und evidenzbasierte Ausrichtung der Lehre hob auch die Jury in ihrer Begründung für die Wahl des Preisträgers hervor. Sie würdigte zudem Meiers treibende Rolle bei der Studiengangentwicklung: Seit mehr als 20 Jahren sei er an Gründung und Aufbau von innovativen Studiengängen an verschiedenen Hochschulen beteiligt. Auch an der KU, wo Meier seit 2011 lehrt und forscht, entwickelte er federführend den forschungs- und praxisorientierten Masterstudiengang Journalistik mit.

Allein sei all das freilich nicht zu schaffen, erklärte der Preisträger am Mittwoch: "Ich sehe den Preis auch als Auszeichnung des Faches Journalistik, das den Rahmen für diese vielfältigen Praxisbezüge aufspannt. Und als Auszeichnung für die Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die mit ihren Studienprogrammen genau diese Verknüpfung von Theorie, Forschung und Praxis vom Grundstudium im Bachelor bis zum Promotionsstudium auf allen Ebenen ermöglicht."

Meier hatte sich bei einer Jury mit Vertretern aus Hochschullehre, Didaktik, Studierendenschaft und Sozialpartnern gegen mehr als 130 Mitbewerber durchgesetzt. Das Jahresthema des Wettbewerbs lautete "Praktika und Praxisbezügen". Die 2017 zum zwölften Mal verliehene Auszeichnung ist mit insgesamt 25 000 Euro für jeden Preisträger dotiert.