Eichstätt
"Ein besonderes Volksfest"

Rund 700 Senioren folgen der Einladung auf die Eichstätter Wiesn zu Leberkäs und einer Maß Bier

08.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Alle Hände voll zu tun hatten Wiesnkönigin Tatjana Ziegelmeier und Oberbürgermeister Andreas Steppberger am Seniorennachmittag. - Fotos: smo

Eichstätt (EK) Der zweite Wiesn-Samstag gehört traditionell den Eichstätter Senioren. Eingeladen vom Volksfestausschuss gibt es Bier, Leberkäs und Emmentaler – serviert von den Ausschussmitgliedern, dem Oberbürgermeister und der Wiesnkönigin.

Volksfestausschuss-Chef Anton Straßer strahlte. Fast 700 Senioren waren am Samstagnachmittag auf die Wiesn gekommen – so viele, wie noch nie zuvor. Mittendrin im Geschehen: ein gut gelaunter Oberbürgermeister Andreas Steppberger mit Wiesnkönigin Tatjana Ziegelmeier an ihrer Seite. Sie hatte die betagten Gäste begrüßt – eingeladen waren wie alle Jahre die Senioren aus der Bischofsstadt über 70 Jahre – und dabei auch ihren Opa Hans Müllers und ihre Oma Aloisia Ziegelmeier nicht vergessen.

Müllers, 87 Jahre alt, hatte seinerseits noch einen großen Auftritt. Der pensionierte Lehrer durfte den Dirigierstab in Hand nehmen und bei den Stahlblosn den Takt angeben. Die Bläsergruppe umrahmte den Seniorennachmittag musikalisch. Müllers war so in seinem Element, dass Moderator Charly Dengler meinte: „Jetzt hatte ich Angst, Sie fangen auch gleich noch das Schuhplatteln an.“ Aber stolz war Müllers erst recht, als ihn Enkelin Tatjana von der Bühne abholte und zu seinem Platz geleitete. „Das ist heuer schon ein besonderes Volksfest“, meinte er nach der deftigen Brotzeit, die ihm OB Andreas Steppberger zusammen mit der Wiesnkönigin serviert hatte. „Das ist eine Tradition, die nicht verloren gehen darf“, sagte Steppberger. Auch wenn es für ihn erst der zweite Seniorennachmittag war, so stelle er mit Freude fest: „Man trifft so viele Leute, das ist einfach toll.“

Genau deswegen kommt auch Georg Reisch auf die Wiesn. Er ist der älteste Besucher des Seniorennachmittags – mit fast 97 Jahren. Kommende Woche hat er Geburtstag. „Jetzt war ich doch letztes Jahr schon der älteste“, sagte er fast schon erstaunt, nachdem ihn Charly Dengler ausdrücklich begrüßt hatte. „Die Wiesn ist einfach ein Pflichttermin“, so Reisch – seit 64 Jahren. Damals, beim ersten Nachkriegs-Volksfest, errang Reisch den ersten Preis beim Wettreiten. „Das ist eine meiner schönsten Volksfesterinnerungen.“ Und er komme heute noch gerne her, weil man so viele Leute treffen könne und es so urig sei.

Ähnlich sah das auch Aloisia Ziegelmeier, die Oma der Wiesnkönigin. „Es ist vor allem die Gemütlichkeit, die das Eichstätter Volksfest auszeichnet“, sagt die 86-Jährige. Aber heuer sei sie mit einer besonderen Freude auf das Volksfest gekommen. „Das war zu schön, als ich gehört habe, dass die Tatjana Königin wird“, meinte sie, während auf der Bühne die Eichstätter Trachtler tanzen. Auch Gerhard Julius Beck steuerte etwas bei: Selbst erstmals als 70-Jähriger mit von der Partie las der Blechplauderer aus seinem Buch „Nomoi lustige Gschichtn in Gedichtn“.