Eichstätt
"Ein Alleinstellungsmerkmal für Eichstätt"

Hauptausschuss schreibt Kostenübernahme von 3000 Euro für Künstlerwerkstatt vertraglich fest

13.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Foto: Dagmar Kusche

Eichstätt (rin) Es geht um eine verhältnismäßig kleine Summe, die aber in Zeiten rigoroser Sparpolitik als Zeichen großer Wertschätzung gelten darf: Einstimmig entschied der Haupt- und Werkausschuss der Stadt Eichstätt in seiner jüngsten Sitzung, einem Antrag von Li Portenlänger auf vertragliche Anpassung zuzustimmen.

Sie erhält nun für die Ausrichtung ihrer jährlichen Künstlerwerkstatt wieder die ursprünglich im Pachtvertrag für die Lithographie-Werkstatt vorgesehene Summe.

Im Pachtvertrag vom 29. Juli 1999 hatte sich Portenlänger verpflichtet, alljährlich Künstler für eine "Sommerwerkstatt" zu gewinnen. Laut Vertrag trägt die Stadt die Kosten für die Unterbringung und Lebenshaltung dieser Künstler. Im Vertrag wurde damals ein Kostenrahmen von 6000 DM festgehalten, aber mit der einschränkenden Formulierung "sofern die Stadt den Betrag im Rahmen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit alljährlich haushaltsmäßig bereitstellen kann".

Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wurden im Haushalt 2017 lediglich 1700 Euro für diese Kosten bereitgestellt. Diesen Betrag hatte Oberbürgermeister Andreas Steppberger um 500 Euro aus seinem Verfügungsfond auf insgesamt 2200 Euro aufgestockt. Schon vergangenes Jahr hatte daraufhin Li Portenlänger in einem Schreiben an die Stadt beantragt, 3000 Euro als feste Summe für die Durchführung der "Sommerwerkstatt" in den Vertrag aufzunehmen. Dieser Betrag sei als feste Größe zwingend erforderlich, um auch zukünftig den Erhalt und das Gelingen des Projekts gewährleisten zu können.

Nun stand dieser Antrag auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Li Portenlänger war persönlich erschienen und wies nochmals auf die überregionale Bedeutung des Projektes, das sich längst nicht mehr nur auf den Sommer beschränke, hin.

Die Empfehlung der Finanzverwaltung war so eindeutig wie erwartbar: "Bei der Zuwendung handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Aufgrund der derzeitigen finanziellen Situation der Stadt Eichstätt ist der Antrag aus Sicht der Kämmerei abzulehnen", führte Herbert Rehm aus.

Dem mochten sich die Mitglieder des Ausschusses nicht anschließen. "Die Stadt hat hier eine gewisse Verpflichtung. Was wäre denn die Lithographie-Werkstatt, wenn sie nicht mit Leben gefüllt wird? Das ist ein tolles Produkt und ein Alleinstellungsmerkmal für Eichstätt", betonte Willi Reinbild (ÖDP). Claudia Grund (CSU) meinte: "Wir suchen doch immer nachhaltige Projekte, und das ist diese Künstlerwerkstatt." Auch Oberbürgermeister Andreas Steppberger befand: "Es ist unzweifelhaft, welche Bedeutung die Lithographie-Werkstatt für Eichstätt hat."

Ohne Gegenstimme wurde beschlossen, die "Sommerwerkstatt" in "Gastkünstlerwerkstatt" umzubenennen und im Pachtvertrag zu formulieren, dass "hierfür ein Kostenrahmen von 3000 Euro zur Verfügung" steht.