Eichstätt
Dringender Handlungsbedarf

Stadtrat: Eine neue Arbeitskraft im Stadtbauhof soll den desolaten Friedhof wieder in Schuss bringen

26.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:14 Uhr

 

Eichstätt (EK) Der aktuelle Zustand des Ostenfriedhofs ist ein einziges Ärgernis: Vernachlässigte Wege, wuchernde Hecken – insgesamt schlampig und unwürdig. Der Stadtrat hat deshalb gestern Abend zügige Abhilfe versprochen: Und schafft dafür möglichst schnell wieder eine Stelle mehr im Bauhof.

Obwohl sich der Stadtrat sofort einig war, dass der Friedhof möglichst bis zum Herbst und dem Allerheiligen-Feiertag wieder in einen vorzeigbaren Zustand gebracht werden muss, war diese Entscheidung allerdings umstritten. Das Abstimmungsergebnis gestern lag dann auch bei 13 zu 6, zwei Stunden zuvor hatte auch der Hauptausschuss schon kontrovers diskutiert.

Der Hintergrund: Das Personal im Bauhof wurde seit 2005 aus Kostengründen bekanntlich stetig abgebaut, von 35 Vollzeitstellen teilweise bis auf 25, aktuell sind es wieder 28 Vollzeitstellen. Mit weniger Personal kann der Stadtbauhof aber die Grünflächen nicht mehr wie gewohnt pflegen – auch zum Zustand des Hofgartens hatte es schon eine ähnliche Debatte gegeben.

Der Friedhof wurde zuletzt von Leuten von den „Sozialen Diensten“ betreut: „Das hat bis voriges Jahr auch gut geklappt“, sagte Josef Zinsmeister aus Sicht der Friedhofsverwaltung – dann aber eben nicht mehr, weil kein passendes Personal mehr da gewesen sei.

Zinsmeister und besonders Stadtbaumeister Manfred Janner appellierten nun eindringlich an den Stadtrat, vorrangig für die Pflege der Eichstätter Friedhöfe jetzt zügig eine Stelle mehr zu genehmigen: Janner warnte davor, sich „zu Tode zu sparen“ und den Einstellungsstopp weiterhin ohne Rücksicht auf Verluste durchzuziehen und fürchtete: „Sonst geht es mit allen Standards den Bach runter“.

Vehement gegen diese neue Stelle sprach sich vor allem Manuela Knipp-Lillich (Grüne) aus: „Es gab einen Grund für die Stellenkürzungen“, sagte sie, worauf Janner konterte, das entsprechende Personalgutachten sei von 30 Bauhofmitarbeitern ausgegangen, „da wurde der Stopp einfach weiter durchgezogen und nicht aufgepasst.“ Knipp-Lillich appellierte dafür, die Aufgaben an eine externe Firma zu vergeben. Ihr Fraktionskollege Hans-Ulrich Dickmann ergänzte, dann spare sich die Stadt auch die Sozialabgaben.

Janner erinnerte dagegen daran, dass eine Ausschreibung auch für die Arbeiten am Hofgarten gezeigt hatte: „Wir können das am besten und am günstigsten selber.“ Max Pfuhler (SPD) ergänzte: „Der Bauhof bürgt für Qualität, die machen Top-Arbeit“. Trotz des allgemeinen Bauchgrimmens im Gremium, den Stellenplan im laufenden Jahr aufzuschnüren, sprach auch Achim Janssen für die CSU-Fraktion für die neue Stelle. Auch weil die Kosten dafür über eine „gemäßigte Gebührenerhöhung“ direkt gegenfinanziert werden könnten. (Weiterer Bericht aus den Sitzungen folgt).