Eichstätt
Die Variante Eisenhart

CSU-Stadtrat meldet Zweifel an der Planung für das Sportzentrum Seidlkreuz-Ost an

12.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:16 Uhr

Eichstätt (EK) Er mache sich Gedanken, wie es und vor allem „ob es dort oben so weitergehen kann“: Damit überraschte Walter Eisenhart (CSU) in der Sitzung des Hauptausschusses. Die Rede ist vom geplanten Sportzentrum am Seidlkreuz, gegen das Anwohner auf die Barrikaden gehen.

Zwei Aussagen auf der Bürgerversammlung am Mittwoch am Seidlkreuz hätten ihn aufhorchen lassen, führte Eisenhart aus: Einerseits habe Klaus Lutter, Leiter des Uni-Sportzentrums, ein Engagement der KU bei diesem Vorhaben ausgeschlossen. Lutter habe ebenso angedeutet, dass er mit einer Expertise nachweisen könne, dass die Anlage nicht sinnvoll sei. Andererseits sei der Bau einer Kletterhalle fraglich, nachdem Gerd Seibold, zweiter Vorsitzender des Eichstätter Alpenvereins, Kritik an dem Projekt geübt habe, so Eisenhart weiter. Er plädierte daher dafür, keinen Schnellschuss zu machen. Und: „Ist es nicht langfristig sinnvoller, auf den Blumenberg auszuweichen“ Dort könne eine Gesamtlösung Baugebiet plus Sportzentrum angestrebt werden. Auf dem Seidlkreuz dagegen „gehen irgendwann die Grundstücke aus“.

Im Gremium entzündete sich darauf zunächst eine Diskussion um den Begriff Sportzentrum: Davon sei nie die Rede gewesen, so Gerhard Nieberle (SPD), „es geht um einen Allwetterplatz“. Auch Eva Gottstein (FW) meinte, Sportzentrum sei „ein völlig falscher Ausdruck“. Dieser sei von Stadtbaumeister Manfred Janner ins Spiel gebracht worden, warf Manuela Knipp-Lillich (Grüne) ein: „Jetzt heißt es Allwetterplatz, damit sich die Gemüter beruhigen.“ Janner sprach von einem „Arbeitstitel“ in Anlehnung an das bereits existierende Uni-Sportzentrum.

„Wir sprechen schon von einem Sportzentrum“, legte Eisenhart nach. Um der Universität und der Klinik Entwicklungsmöglichkeiten im Tal zu geben, „hat eine langfristige Verlagerung der Sportflächen auf den Berg etwas für sich“. Nur solle man hier nicht über eine „Kleckerleslösung“ nachdenken. Eisenhart schlug vor, mit den weiteren Planungen lieber abzuwarten, bis der DAV entschieden habe, wohin er seine Kletterhalle bauen will, und auch eine Expertise von Klaus Lutter erstellen zu lassen.

Dieser „Variante Eisenhart“ schloss sich CSU-Fraktionschef Achim Janssen an. Die Alternativen sollten sauber abgearbeitet werden, forderte er. Und: „Die Leute wollen mitgenommen werden. Lieber jetzt diskutieren, als später den Ärger haben.“ Darauf, dass die Kletterhalle am Seidlkreuz entsteht, wette er im Übrigen keine fünf Euro mehr, ließ Janssen verlauten.

Bis zur Entscheidung des DAV, nämlich 2014 zu warten, erteilte Bürgermeister Josef Schmidramsl (CSU) eine klare Absage. Für den Kunstrasenplatz bestehe dringende Notwendigkeit. Über 40 Fußballmannschaften müssten derzeit mit katastrophalen Platzverhältnissen zurechtkommen: „Ich will den Platz für die Vereine und die Schulen. Es geht um heute und jetzt“, bekräftigte Schmidramsl.

„Wir haben doch mit der DJK-Halle ein städtisches Sportzentrum“, bemerkte Gerhard Nieberle (SPD): „Warum neu bauen? Damit wir alles beieinander haben“ Fraktionskollege Max Pfuhler pflichtete bei: „Wir stehen bei den Vereinen im Wort“, den Kunstrasenplatz möglichst rasch zu bauen. Die Situierung am Seidlkreuz sei alternativlos. „Im Tal brauchen wir den Platz für andere Sachen. Jeder Sportplatz hier wäre vergeudete Fläche.“ Den Blumenberg halte er, so Pfuhler, für völlig ungeeignet: „Damit machen wir nur ein neues Fass auf.“ Und im Übrigen sei die Kletterhalle „nicht unbedingt der wichtigste Teil des Ganzen“. Für schlicht falsch platziert hält Manuela Knipp-Lillich den Allwetterplatz am Seidlkreuz: Es seien viele Parkplätze dafür erforderlich, „das gibt einen Riesenverkehr“.

Stadtbaumeister Manfred Janner verwies darauf, dass auch schon mit dem Bebauungsplan Seidlkreuz-Ost von 1997 an eine Ausdehnung der Sportflächen gedacht worden sei. Gleichzeitig machte er deutlich: „Ich wüsste keine Fläche in Tallage, wo Sie planungsrechtlich einen weiteren Sportplatz unterbringen können.“