Eichstätt
Die "Goldene Altmühl" als Preis

"Tokat" und "Lupus Perditus" beste Filme des Festivals Publikumspreis für "Hit the Road Gunnar"

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Hommage ans Altmühltal: die "Goldene Altmühl". Nach dem Filmfestival verliehen die Organisatoren Daniela Märkl und Bruno Fritzsche den Preis an jeweils den besten Lang- und Kurzfilm. - Foto: Kusche

Eichstätt (EK) Es ist eine Hommage an das Altmühltal und die Eichstätter Region: Beim 1. Eichstätter Filmfestival verliehen die Initiatoren Daniela Märkl und Bruno Fritzsche den Filmpreis "Goldene Altmühl" an zwei von der Jury ausgewählte Filme sowie an einen vom Publikum auserkorenen Streifen.

Für das Publikum war es eine klare Sache: Das wunderbare Roadmovie "Hit the Road Gunnar" von Christ Hirschhäuser und Nicolaus Ehret sollte einen der drei Filmpreise erhalten. Indes gestaltete sich die Entscheidung für das mehrköpfige Team des Filmfestes alles andere als leicht, aus den insgesamt 14 während des Festivals präsentierten Filmen den jeweils besten Kurz- und Langfilm auszuwählen: "Eine gute Dramaturgie, Abwechslung, gelungene Kameraführung und guter Schnitt waren für uns die Hauptkriterien für den Film-Award", erläuterte Organisator Bruno Fritzsche, dessen Dokumentarfilm "Global Joy" sich beim Filmfest großer Resonanz erfreut hatte.

Nach reiflicher Abwägung stand am Freitagnachmittag aber fest: Als bester Langfilm erhielt "Tokat - Life strikes back" von Regisseurin Andrea Stevens Eichstätts erlesenen Filmpreis; als besten Kurzfilm wertete die Jury den Streifen "Lupus Perditus - Der verlorene Wolf" von Regisseur Christian Slezak. Begründet wurde die Preisverleihung an Slezak mit der großen Authentizität und Intensität, mit der der Regisseur die Geschichte eines Mannes fokussiert, der sich in seinem Leben seit jeher der Verantwortung entzogen hat und nun, nach mehreren Schicksalsschlägen, vor die Frage "Leben oder Sterben" gestellt sieht.

Als höchst berührend und authentisch stufte die Jury auch den aufwändigen Dokumentarfilm "Tokat" ein, der dem Phänomen Frankfurter Jugendbanden in den 1990er-Jahren nachgeht, sich auf die Suche nach ehemaligen Bandenmitgliedern begibt und deren heutiges Leben zeigt: "Es ist ein ergreifender Film über die Herausforderungen des Lebens, denen manch einer standhalten kann, andere Menschen jedoch nicht", so die Begründung der Jury.

Der ästhetisch sehr gelungene Eichstätter Filmpreis "Goldene Altmühl" kann ohne Zweifel mit den großen Filmpreisen mithalten. Zusammen mit Susanne und Georg Bergér von der Goldschmiede Bergér hat der Eichstätter Filmfestsponsor und Jungunternehmer Thomas Hirsch exklusiv einen beeindruckenden Film-Award gestaltet: In einem edel geschliffenen rechteckigen Juramarmorblock schlängelt sich, mit echtem Blattgold verziert, leuchtend die Altmühl - als Symbol für Eichstätt und das wunderschöne Altmühltal, wie Märkl und Fritzsche bei der Verleihung betonten.

Wenngleich die "Goldene Altmühl" nicht direkt an die jeweiligen Regisseure überreicht werden konnte - eine Anreise nach Eichstätt war ihnen beruflich nicht möglich -, so bildete die Preisverleihung vor fast vollbesetzten Kinorängen doch einen Höhepunkt des ersten Eichstätter Filmfestes.