Eichstätt
Die Eichstätter Gartler sind aktiv

Ehrungen für jahrzehntelange Treue Im Vortrag Kritik an sterilen "Barbie-Gärten"

20.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Ehrungen beim Gartenbauverein (von links):  Vorsitzender Josef Bauer, Inge Kuntscher (Beirat), Waltraud Philipp, Helmut Reis, Alt-OB Ludwig Kärtner, Elmar Diener, Gerhard-Julius Beck, Kassier Hans Müllers, Ilse Hofmann, Maria Netter und zweiter Vorsitzender  Eduard Lix. - Foto: Bauer

Eichstätt (EK) Von Vereinsmüdigkeit und Mitgliederschwund ist der Eichstätter Verein für Gartenbau und Landschaftspflege nicht betroffen. Dies konnte Vorsitzender Josef Bauer in der gut besuchten Jahresversammlung im Wirtshaus "Zum Gutmann" mitteilen.

Den zehn Mitgliedern, die im vergangenen Jahr durch Tod, Austritte und Umzüge ausgeschieden sind, stehen mittlerweile wieder elf Gartenfreunde gegenüber, die sich dem Verein, der gegenwärtig 346 Mitglieder hat, angeschlossen haben. Noch weitere Mitglieder sollen in der nächsten Zeit geworben werden. Die positive Entwicklung sei begründet in der guten Zusammenarbeit aller Verantwortlichen und vor allem in dem attraktiven Programm des Vereins, das sehr gut angenommen wird. Dies zeigte der Jahresbericht des Vorsitzenden Josef Bauer.

Zu den Höhepunkten zählten die Fünf-Tages-Fahrt zur Mecklenburgischen Seenplatte mit einem sehr abwechslungsreichen Programm und die Fahrt zur Landesgartenschau nach Bayreuth mit dem Besuch der Wallfahrtsbasilika in Gößweinstein mit 55 Teilnehmern. Gesellschaftliche Höhepunkte waren nach den Worten des Vorsitzenden auch das Radi- und Weinfest und die Teilnahme an der Aktion "Eichstätt summt". Neben der Pflege des Weidentunnels (Kulturschnitt und Einflechtungen) im Kindergarten Heilige Familie in Eichstätt führte der Verein auch einen Schnittkurs für Büsche, Sträucher und Weinreben im Frühjahr mit 29 Teilnehmern durch. Ehrensache für die Vereinsmitglieder ist die Teilnahme an der "Aktion saubere Landschaft", eine Aktion aller Eichstätter Vereine und Verbände. Ein Besuch am Lehrbienenstand der Imker in Rebdorf und ein Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder sowie die Herbstfahrt zu Bärbels Garten in Dixenhausen standen ebenfalls auf dem Programm.

Auch das neue Vereinsjahr bietet wieder viel: Die fünftägige Vereinsfahrt an den Lago Maggiore ist längst ausgebucht. Am 18. Juli fährt der Verein zur kleinen Landesgartenschau nach Pfaffenhofen mit anschließender Klosterbesichtigung und Einkehr in der Klosterschenke Scheyern. Weitere Unternehmungen sind eine geplante Halbtagesfahrt zum Gartencenter Dehner und zur Zuckerfabrik in Rain am Lech sowie eine Exkursion zur Staudengärtnerei Haid nach Ingolstadt. Der Jahresauftakt mit dem Baumschneidekurs von Rudi Kreß war mit 18 Teilnehmern wieder ein voller Erfolg. Auch der Kassenbericht von Hans Müllers fiel positiv aus.

Der ehemalige Kreisvorsitzende, Altlandrat Xaver Bittl, bezeichnete in seinem Grußwort die Arbeit der Gartler als wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und zum Naturschutz. Er würdigte das Engagement der städtischen Gartler und appellierte an alle, "im gärtnerischen Streben zum Wohle der Natur nicht nachzulassen".

Danach folgten Ehrungen langjähriger Mitglieder. Seit 40 Jahren sind beim Verein: Gerhard Julius Beck, Rita Beringer, Gerda Durst, Ilse Hofmann, Ludwig Kärtner, Maria Netter, Waltraud Philipp, Helmut Reis und Traudl Seitz. Seit 25 Jahren Mitglied sind Elmar Diener, Marlene Ettle, Margareta Müller, Ferdinand Micki und Hans-Helge Michaelis. Hans Müllers, seit über 15 Jahren Kassier des Gartenbauvereins, erhielt die Silberne Verbandsnadel mit Urkunde für seine Verdienste um den Verein. Er führt seit 2000 mit großem Engagement die Vereinskasse, betreut die Mitgliederverwaltung und erstellt die Jahresstatistik.

Im Anschluss referierte Staudengärtnerin Gabriele Haid aus Ingolstadt in einem kurzweiligen Vortrag zum Thema: "Garten im Wandel der Zeit - Garten der Zukunft". Am Beispiel der Vielfalt von Gewächsen aus Bauerngärten zeigte sie mit anschaulichen Bildern den Wandel der Zeit - über alte Sorten von Tomaten, Kräutern und Blumen hin zu pollenlosen Blütenträgern in meist sterilen "Barbie-Gärten". Zusammenfassend forderte Gabriele Haid die Gartler auf, sich naturnahen und umweltgerechten Gärten zu verschreiben, damit die Lebensräume von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen erhalten bleiben.