Eichstätt
Freie Fahrt in den Serpentinen

Ab heute Mittag ist die B 13 wieder geöffnet 2300 Quadratmeter Zaun verbaut

18.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr
Helena Merk (Abteilungsleiterin im Staatlichen Bauamt Ingolstadt, links) und Ludwig Kastner von der Bauaufsicht begutachten am 18. Mai 2017 einen an den Serpentinen neu installierten Felsfangzaun. −Foto: Schneider

Eichstätt (EK) Deutlich länger als ursprünglich geplant waren die Serpentinen der B 13 dicht. Die Felszerklüftungen waren stärker als gedacht, das Wetter spielte auch nicht unbedingt mit. Aber ab heute heißt es wieder freie Fahrt - mit Tempo 60, wie bisher, und neu installierten Leitschwellen.

Fast ein halbes Jahr hindurch, mit Ausnahme einiger Wochen rund um Weihnachten, war die Direktverbindung Eichstätt - Weißenburg abgesperrt. Eine Spezialfirma hat die Felspartien entlang der Serpentinen beräumt und gesichert. Das war offensichtlich, gerade was die Verkehrssicherheit anbelangt, notwendig, wie gestern Mittag bei einer kleinen Rundtour entlang der Maßnahme deutlich wurde. Elena Merk, der zuständigen Abteilungsleiterin des Staatlichen Bauamts in Ingolstadt zufolge, wurden rund 20 Lkw-Ladungen voller Gestein weggefahren, die sich im Zuge der Arbeiten gelöst haben und die demnach wohl auch schon locker waren.

Eigentlich hätte das Ganze spätestens Weihnachten fertig sein sollen. Start war Anfang November gewesen. Aber: "Auf Grund stärkerer Felszerklüftungen als gutachterlich angenommen musste die Maßnahme erweitert werden", so Merk. Es mussten zusätzliche Netze angebracht werden. Insgesamt haben die Arbeiter etwa 2300 Quadratmeter Steinschlagschutznetze verbaut, rechnet Ludwig Kastner, der die Bauaufsicht führte, vor. Dafür wurden eigens rund 500 Anker zwischen zwei und drei Meter tief in den Fels getrieben. In der oberen Hälfte der Serpentinen wurden Schutzplanken neu gesetzt - und zwar aus Metall. Bisher waren diese aus Holz. "Sie bieten einfach einen höheren Schutz", sagt Kastner.

Während gestern die Baustelle schon nahezu verwaist war, werkelten zu Hauptzeiten bis zu 20 Mann gleichzeitig teils im Seil an den Hängen. Immerhin sind die Felspartien zwischen drei und 18 Meter hoch. Merk hat die Arbeitszeiten zusammenaddiert: Sie kommt auf eine Maschineneinsatzzeit von etwa 1300 Stunden und knapp 2500 Arbeiterstunden. Das Ganze kostet rund 500 000 Euro - Geld, das der Bund zur Verfügung stellt.

Weil aber die B 13 gerade unter einer bestimmten Klientel Motorradfahrer als Stuntstrecke bekannt ist, stellte die Straßenmeisterei - wie schon berichtet - gleich noch mehrere Leitschwellen entlang der Schönblickkurve auf. Die sollen in den Sommermonaten fest montiert bleiben. Als Ziel wünschen sich die Verantwortlichen - neben dem Straßenbauamt ist auch die Stadt und die Polizei hier mit an Bord - , dass das Kurvenschneiden verhindert wird und Tempolimit (60 km/h) und Überholverbot eingehalten werden. Entsprechende Schilder sollen auf die Neuerungen hinweisen. "Wir erwarten, dass dadurch die Unfallzahlen spürbar zurückgehen", sagt Eichstätts Polizeichef Heinz Rindlbacher. So wie in Kochel am See, wo man am Kesselberg schon entsprechende Erfolge habe erzielen können. Die Beamten werden übrigens auch weiterhin Präsenz zeigen, um etwa die Einhaltung des Parkverbots an der Schönblickkurve zu kontrollieren. Ein Teil der Fahrbahn wurde außerdem noch einmal angefräst, um das Griffigkeitsniveau zu erhöhen. Das Befahren des Kurvenbereichs mit Lkw ist übrigens trotz der Schwellen "weiterhin uneingeschränkt möglich", so Merk.

Im Lauf des heutigen Vormittags werden die Umleitungsschilder abgebaut. Spätestens gegen Mittag soll dann der Verkehr wieder fließen. Dann sollte die nächsten 10 bis 15 Jahre keine solche Maßnahme mehr notwendig sein: "Das ist jetzt auch als langfristige Sicherung zu sehen", zeigt sich Kastner überzeugt.