Eichstätt
Sparkasse macht drei Filialen dicht

Schernfeld, Schelldorf und Böhmfeld betroffen - Kundenservice-Center in Eitensheim geplant

09.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Wird Ende August dieses Jahres geschlossen: die Sparkassen-Zweigstelle in Schernfeld. Der Bargeldautomat bleibt aber vorerst erhalten. −Foto: Knopp

Eichstätt (EK) Die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt zieht sich teilweise von der Fläche zurück. So stehen die Zweigstellen in Schernfeld, Schelldorf und Böhmfeld vor dem Aus. Sie werden noch im Laufe dieses Jahres dichtgemacht.

Dies bestätigten Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Jürgen Wittmann und dessen Stellvertreter Emmeran Hollweck im Gespräch mit unserer Zeitung. Demnach schließen die Filialen in Böhmfeld und Schelldorf bereits Ende März, die in Schernfeld ist dann Ende August dran. Die Geldautomaten soll es aber in allen drei Orten weiterhin geben, wie die beiden Vorstände versichern - vorläufig zumindest.

Die Schließungen hätten nichts mit der vor einem guten Jahr vollzogenen Fusion der Sparkassen Ingolstadt und Eichstätt zu tun, betonen Wittmann und Hollweck unisono. Vielmehr sei die zunehmende Digitalisierung mit der damit verbundenen abnehmenden Kundenfrequenz der Grund für diesen Schritt. "Wir haben mittlerweile über 60 Prozent Online-Kunden", so Hollweck, Tendenz stark steigend. Für die Sparkassenfilialen bedeute dies in gleichem Maße ein Rückgang der persönlichen Besuche. Die betroffenen Geschäftsstellen würden sowieso nur noch als Ein-Mann- beziehungsweise Eine-Frau-Betrieb mit entsprechend überschaubaren Öffnungszeiten geführt. Und wenn sich pro Tag "zwei bis drei Kunden" (Hollweck) dorthin verirrten, sei das schon viel. Die Mitarbeiter gingen entweder in Altersteilzeit oder kämen woanders innerhalb der Sparkasse unter.

Das Filialnetz der früheren Eichstätter Sparkasse reduziert sich somit auf 15, insgesamt gibt es im fusionierten Geldhaus 45 Geschäftsstellen. Und auch die scheinen nicht vor weiteren Eingriffen gefeit. In einem Zeitalter, in dem "schon die Zahnpasta übers Internet bestellt wird", werde eben auch der stationäre Service weniger, äußert Wittmann. Man werde die Frequenzen im Auge behalten und unter Umständen auch entsprechend handeln: "Wir müssen dorthin, wo die Kunden sich bewegen." Die "Optimierung der Standorte" sei eine permanente Aufgabe - es gebe allerdings keinen "Masterplan" hierfür.

Parallel dazu laufen die Planungen für ein zentrales Kundenservice-Center der fusionierten Sparkasse. Dies ist aber keine klassische Geschäftsstelle - vielmehr soll es sieben Tage die Woche rund um die Uhr telefonisch erreichbar sein. Das Wort "Call-Center" nehmen die beiden Vorstände dabei aber nur ungern in den Mund. Das Service-Center werde nämlich in den Kernzeiten mit eigenen Mitarbeitern besetzt - kompetente Ansprechpartner seien also garantiert. In den Nachtstunden werde der Dienst über entsprechende Sparkassen-Center in Augsburg oder Halle abgewickelt.

Das neue Angebot soll Mitte des Jahres in der Eichstätter Hauptstelle in der Gabrielistraße starten. Die räumlichen Voraussetzungen dafür werden derzeit geschaffen - die Anlaufphase beginnt dort mit etwa 15 Vollzeitstellen mit flexiblen Teilzeitoptionen. Das ist aber nur eine Übergangslösung: Endgültig soll das Kundenservice-Center in Eitensheim angesiedelt werden. Die Sparkasse plant dort einen Neubau für dann 25 bis 30 Vollzeitstellen. Mit einer Fertigstellung sei aber frühestens Ende 2019, eher Mitte 2020 zu rechnen, so Wittmann.