Eichstätt
Platz zum Toben

Die Außenanlagen im Schulzentrum Schottenau sind fast fertig - sie bringen Abwechslung und Sicherheit

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr
Einen Brunnen, Klettergerüste und Basketballplätze - diese Attraktionen hat die Sanierung dem Schulzentrum Schottenau gebracht. Auch bunter ist es auf dem Gelände geworden: Rotes und oranges Pflaster weisen nun den Weg ins Gymnasium und in die Mittelschule. −Foto: Poese

Eichstätt (EK) Klettern, bolzen, pritscheln: Das können die Schüler ab sofort auf ihren neuen Pausenhöfen. Nicht nur Spaß an der Bewegung spielte für die Planungen eine Rolle, sondern auch die Sicherheit. Vor dem Haupteingang des Schulzentrums ist nun autofreie Zone.

Sie liegen zwischen Volksfestparkplatz, Ostenstraße, Kunstrasenplatz und Uni-Bibliothek, sind Pausenhof für die Schüler und gleichzeitig Durchgangsweg für Pendler, Spaziergänger und Sportler: Die Außenanlagen des Schulzentrums Schottenau werden auf verschiedene Weise genutzt. Nach 40 Jahren sind sie nun für rund 1,8 Millionen Euro von Grund auf neu gestaltet worden. Was sich alles geändert hat, war auch Thema in der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes Schulzentrum Schottenau. Ralf Fährmann vom Hochbauamt des Landkreises berichtete, dass die Arbeiten auf dem Gelände sich über ein Jahr hingezogen haben. Weil man auf Nummer sicher gehen und noch Möglichkeiten für zukünftige Erweiterungen bei Strom- und Wasserleitungen schaffen wollte, gab es eine leichte Verzögerung.

Nun ist fast alles fertig. Neu sind die zwei Anlagen mit Klettergerüst und einem Bolz- oder Basketballplatz - jeweils eine auf dem Pausenhof der Mittelschule Schottenau und des Willibald-Gymnasiums. Unübersehbar ist auch der neue Brunnen am Haupteingang des Schulzentrums. Die Technik dazu ist im Heizungsraum untergebracht, so dass die Wartung möglichst einfach bleibt. Sollten auf dem Gelände doch einmal Reparaturen im Boden nötig werden, sei das jetzt leichter, erklärte Ralf Fährmann. Denn das ganze Umfeld der Schulen ist nun gepflastert. Asphalt-Flickwerk wird es also nicht mehr geben.

Auf dem Vorplatz des Haupteingangs hat sich insgesamt viel verändert. Wo früher der sogenannte Wendehammer war, dürfen nun - außer Lieferverkehr - zur Schulzeit gar keine Autos mehr fahren. Versenkbare Poller sollen das sicherstellen. Und bunter ist es geworden rund um das Schulzentrum: Pflastersteine in Rot und Orange mit einem Relief des jeweiligen Schullogos darauf weisen den Weg zu den Eingängen des Gymnasiums und der Mittelschule. Die Schulfarben sollen in Zukunft auch im Inneren der Gebäude eingesetzt werden und dort die Orientierung erleichtern, sagte WG-Schulleiter Claus Schredl im Gespräch mit unserer Zeitung. Erneuert und verbreitert wurde außerdem die Überdachung, die zwischen Tagesheim und den Schulgebäuden einen Durchgang im Trockenen ermöglicht.

Zwei Terrassen im Fachklassentrakt sollen noch weitere Lern- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Schüler bieten. Der Zweckverband möchte für die Terrasse an der Schulbibliothek Möbel und ein Sonnensegel anschaffen. Die Biologie-Klassen können bald ihr eigenes Projekt starten: Auf einer Terrasse, die direkt an den Biologie-Saal angrenzt, sollen Hochbeete angelegt werden, wie Schulleiter Claus Schredl unserer Zeitung erklärte. So können die Klassen selbst Radieschen oder Erdbeeren ziehen. Auch die kleineren Pflanzen auf dem gesamten Außengelände sollen die Schülerinnen und Schüler selbst setzen.

Mit all diesen Neuerungen geht die Generalsanierung des Schulzentrums nun zu Ende - im Sommer sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten werden insgesamt bei rund 20,3 Millionen Euro liegen, sagte Zweckverbands-Geschäftsführer Bernhard Biedermann. Die Sanierung hatte sich in der Finanzplanung des Gremiums seit 2010 mit großen Beträgen niedergeschlagen. Der Vermögenshaushalt hatte mit jeweils rund 4,8 Millionen Euro in den Jahren 2011 und 2012 ein finanzielles Maximum erreicht - damals stand die Sanierung der Schultrakte an.

Schon jetzt haben die Maßnahmen aber auch positive Effekte auf die Finanzen. Beispielsweise sind die Heizkosten in den Schulen gesunken, wie Bernhard Biedermann erläuterte. Das liege an der neuen Dämmung. "Aus meiner Sicht ist das alles sehr erfreulich", sagte Landrat Anton Knapp, der gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbandes ist. Man habe nun eine generalsanierte Schule und gute Ergebnisse im energetischen Bereich. Angesichts der zunehmenden Anspannung in der Baubranche habe man gerade noch den richtigen Zeitpunkt für die Generalsanierung erwischt, meinte Knapp. Hätte man erst jetzt damit angefangen, hätten Kosten und Planung wohl anders ausgesehen.

AUS DER SITZUNGDES ZWECKVERBANDS

Zum Zweckverband Schulzentrum Schottenau gehören auch das Hallenbad , das Tagesheim und die Turnhalle. In der Sitzung wurden die Betriebsergebnisse für das Jahr 2016 vorgestellt. Mit dem Betrieb des Hallenbads machte man einen Verlust von rund 274000 Euro, knapp 12000 Euro Verlust brachte das Tagesheim und beim Betrieb der Dreifachturnhalle ergab sich ein Verlust von gut 58000 Euro.

 

Das Schulzentrum hat mit 1054 Schülerinnen und Schülern , davon 592 auf dem Gymnasium, den zweitniedrigsten Stand seit Bestehen. Die Bewirtschaftungskostenumlage pro Schüler betrug 2017 1211 Euro. Das sei bei dieser Schülerzahl ein "recht ordentliches Ergebnis", sagte Zweckverband-Geschäftsführer Bernhard Biedermann.

Der Haushaltsplan sieht knapp 1,7 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 376000 Euro im Vermögenshaushalt (rund 70 Prozent weniger als 2017) vor. Der Gesamthaushalt für 2018 ist mit knapp 2,1 Millionen Euro um 29 Prozent kleiner als 2017. | kpo