Eichstätt
Klinik-Generalsanierung auf Volldampf

Geschäftsführer Lorenz Meier im Kreistag - Mitte Oktober starten Rohbauten - Nächster Bauabschnitt in Vorbereitung

10.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr
Der Aushub ist gemacht , hier soll 2019 der Trakt für die neuen Operationssäle stehen. Klinik-Betriebsdirektor Marco Fürsich zeigt sich zufrieden mit der Bauabwicklung. −Foto: Schneider

Eichstätt (EK) Es hakt nur hie und dort - aber im Großen und Ganzen läuft die Baustelle zur Generalsanierung an der Eichstätter Klinik: Dort waren im Juni die Bauarbeiter angerückt, um die Vorbereitungen für den Anbau einer Tagesklinik im Osten sowie die Operationssäle im Westen zu schaffen.

 

Ein wenig ist man mit dem Bau in Verzug, es handelt sich aber nur um zwei bis drei Wochen, die eine Baufirma gut wieder hereinholen kann. Das ist wohl mitunter einigen Überraschungen im Boden geschuldet, wie Klinik-Geschäftsführer Lorenz Meier in der Kreistagssitzung am Montag erklärte: So sei etwa ein Teil der Stützen, die das Krankenhaus gegen die Antonistraße absichern, nicht so gewesen wie in den Plänen aus den 1980er-Jahren eingezeichnet. Hier habe man nachbessern müssen. Mittlerweile ist aber der Aushub für die beiden Neubauten abgeschlossen, die zusätzlichen Stützmauern in Richtung Antonistraße sind nahezu fertig betoniert.

In diesen Tagen wird das für die Baumaschinen aufgehäufte Schüttgut wieder abgetragen. Zudem wurde das große Notstromaggregat, das dem Krankenhaus Versorgungssicherheit gewährleistet, aus dem Wirtschaftshof herausgenommen und in den Kapuzinergarten verbracht. Ein Operationssaal ist stillgelegt, alles ist mit Staubschutzwänden versehen.

Mittlerweile hat die Regierung von Oberbayern den nächsten Teilbereich freigegeben: So kann Mitte Oktober die Gaimersheimer Baufirma Schiebel mit der Errichtung des Rohbaus beginnen. Sowohl an der Tagesklinik, die in Verbindung mit dem Umbau der Liegendkrankenanfahrt steht, als auch am OP-Trakt wird dann - wie bereits jetzt - parallel gearbeitet. Dazu steht im Kapuzinergarten inzwischen ein großer Kran. Die Liegendkrankenanfahrt soll spätestens im November übrigens wieder über den altbewährten Weg der Notaufnahme funktionieren, sagte Meier.

Was die Finanzen betrifft, hatte Meier in der Kreistagssitzung auch keine wirklich guten Nachrichten. Man habe zwar bei den gestrichenen Fördergeldern (wir berichteten) nachverhandeln können: Hat die Regierung in einem ersten Schritt zwei Millionen Euro Fördergelder gestrichen, erhalte man jetzt 258000 Euro zusätzliche Gelder von der Regierung. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Landkreis muss gut 8,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt berappen. Anton Haunsberger (FW) forderte noch einmal nachdrücklich, die Indexsteigerung genau im Auge zu behalten. Die gesamte Generalsanierung des Anfang der 1980er-Jahre errichteten Krankenhauses ist auf rund zehn Jahre angelegt und soll nach aktuellen Schätzungen rund 79 Millionen Euro kosten. Der Kreistag hatte erst im Juli eine Budgeterhöhung für die beiden Neubauten um eine Million Euro genehmigt, weil ein Gewerk weit teurer gekommen ist als geschätzt.

Während die Ausführung der Neubauten läuft und langsam auch etwas sichtbar wird, sind Projektsteurer und Architekten, Klinikverantwortliche und Bauleute bereits bei der Planung des nächsten Bauabschnitts - nämlich Sanierung und Umbau des Nordflügels. Dort ist aktuell die Gynäkologie, die Akutgeriatrie sowie die Station VII untergebracht. Anvisierter Baubeginn ist hier das zweite Halbjahr 2019 - wenn die Regierung mitmacht.

Dann müssten die Neubauten - wenn alles wie vorgesehen klappt - komplett fertig sein. Allerdings machte Meier im Kreistag bereits deutlich: "Wir beantragen den zweiten Bauabschnitt umfangreich und hoffen, dass wir in das Krankenhausbauprogramm kommen." Die Erfahrung lehrt, dass aber doch eher kleinere Brötchen gebacken werden, auch aus dem laufenden Bauabschnitt war ein Teil von der Regierung herausgenommen und auf später verschoben worden.

Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.

AUS DER SITZUNG

Dank: Landrat Anton Knapp bedankte sich in der Kreistagssitzung ausdrücklich für die Genesungswünsche, die ihn während seiner Krankheit erreicht hätten. Außerdem lobte er das Personal der Klinik Eichstätt und dankte Stellvertreterinnen und Mitarbeitern für die Übernahme zahlreicher Aufgaben.

 

Wechsel: Im Jugendhilfeausschuss haben sich einige Wechsel ergeben. So ist künftig Reiner Schild von Spannenberg ordentliches Mitglied, der neue BRK-Geschäftsführer Michael Gorum sein Vertreter. Dessen Vorgänger Stefan Janczik ist nach seinem Eintritt in den Ruhestand ausgeschieden. Für die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Bistums Eichstätt rückt Franz Geitner (als Nachfolger von Gerhard Nechwatal) als stellvertretendes beratendes Mitglied in das Gremium auf. Als Gleichstellungsbeauftragte gehört Regierungsrätin Anna Kienzler als beratendes Mitglied dem Ausschuss an. | smo