Eichstätt
"Die kleinen Dinge im Leben schätzen"

Erster Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug im Bistum Eichstätt absolviert

03.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr
Beim Ausfüllen von Formularen half Sebastian Würdinger ebenso wie bei anderen bürokratischen Fragen - und vermittelte zugleich Deutschkenntnisse. −Foto: Caritas/Esser

Eichstätt (EK) "Hier wird soziale Arbeit aus einem christlichen Geist geleistet": Sebastian Würdinger war der Erste, der sich bei der Caritas im Bistum Eichstätt im Sonderprogramm Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug engagiert hat.

Bis Ende letzten Jahres war Sebastian Würdinger Auszubildender in einem Betrieb. Dieser ging in die Insolvenz. Für den 20-Jährigen aus Breitenfurt bei Eichstätt war das kein Beinbruch. "Bürokaufmann wäre für mich ohnehin nicht das Richtige gewesen", gibt er zu. Wie andere in seinem Alter wollte er in einem Freiwilligendienst ausprobieren, wo seine beruflichen Talente liegen.

Er wandte sich an Jakob Streller, der für die Caritas im Bistum Eichstätt Freiwilligendienste koordiniert. Der schlug ihm mehrere Möglichkeiten vor. Der Breitenfurter entschied sich für einen "Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Flüchtlingsbezug" in der Asylberatung der Caritas-Kreisstelle Eichstätt. Er ist damit der erste deutsche BFDler, der sich in der Diözese in diesem vom Bund geförderten Sonderprogramm engagiert hat.

Vor kurzem hat er seinen achtmonatigen Dienst beendet, um an der Fachoberschule Neuburg sein Abitur zu machen. Dies tut er nun mit konkreteren Überlegungen für seine berufliche Zukunft: "Ich kann mir vorstellen, Deutschlehrer zu werden", sagt Sebastian Würdinger, der in seiner Freizeit Kurzromane schreibt.

Den BFD mit Flüchtlingsbezug hatte er vor allem deshalb gewählt, weil er dort auch immer wieder die Möglichkeit hatte, anderen jungen Menschen Deutschkenntnisse zu vermitteln. Denkbar ist für den jungen Mann nach seinem BFD aber auch, Soziale Arbeit zu studieren. Der gläubige Katholik ist froh, dass er dieses Berufsbild bei der Caritas näher kennengelernt hat: "Hier wird soziale Arbeit aus einem christlichen Geist geleistet", ist seine persönliche Erfahrung aus dem Bundesfreiwilligendienst. Sein eigenes soziales Einfühlungsvermögen hat der junge Mann bereits als Autor des Romans "Johann auf der Suche nach Anerkennung" zum Ausdruck gebracht, in dem es um einen Jungen mit Behinderung geht.