Denkendorf
"In Art und Umfang einzigartig"

Ministerpräsident Markus Söder eröffnete die neue Ausstellung im Dinopark Denkendorf

21.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:29 Uhr
  −Foto: Chloupek

Denkendorf (EK) Zur Eröffnung der Ausstellung "Schatzkammer im Herzen Bayerns - die einzigartigen Fossilfunde von Painten" hat der Dinopark Denkendorf am Freitag eine neue Sensation vorgestellt.

Dakosaurus - das größte bisher in Europa entdeckte Urzeitkrokodil, das größte Plattenkalkfossil aller Zeiten und eines der größten Urzeittiere Bayerns: 5,5 Meter lang und damals zweifelsohne am Ende der Nahrungskette in seinem Lebensraum. Ministerpräsident Markus Söder war zur Eröffnung nach Denkendorf gekommen - und er kam ebenso wie die weiteren zahlreichen Ehrengäste aus Politik und Paläontologie aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die beiden Macher des Dinoparks, Michael Völker und Raimund Albersdörfer, zeigen hier die absoluten Highlights der bedeutendsten Sammlung bayerischer Fossilien - allesamt aus dem Steinbruch Rygol bei Painten, wo Raimund Albersdörfer seit knapp 20 Jahren mit einem Team bekanntlich privat finanziert gräbt und eine unglaubliche Fülle an diversen Lebensformen von vor 152 Millionen Jahren zu Tage fördert. Einzelstücke daraus haben immer wieder international für sensationelle Schlagzeilen gesorgt - zuletzt im Dezember; jetzt sind die Highlights der Grabung erstmals gesammelt zu sehen.

Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich begeistert von diesen fossilien Schätzen aus Bayern. Der Blick in die Erdgeschichte sei absolut faszinierend und mahne auch zu Demut: "Die Erdgeschichte lehrt uns, dass schon größere und mächtigere Lebewesen als wir Menschen ausgestorben sind, uns stünden weniger Ignoranz und Arroganz gut an. " Söder richtete den Blick auf den menschengemachten Klimawandel als eine der "größten Herausforderungen unserer Zeit".

Der Eichstätter Landrat Anton Knapp würdigte das Engagement von Völker und Albersdörfer, deren erst vor drei Jahren eröffneter Dinopark inzwischen der stärkste Besuchermagnet des Naturparks Altmühltals sei.

Die "Präsentation der Superlative", wie die Ausstellung untertitelt ist (wir berichteten), ist keineswegs nur ein Marketing-Gag. Das bestätigte der Direktor der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Professor Gert Wörheide. Er schwelgte in seiner wissenschaftlichen Einführung ebenfalls in Superlativen ob der Qualität und der Professionalität der Albersdörferschen Grabungen und Dokumentationen. Diese Ergebnissse seien "ganz wesentlich für unser Verständnis von Evolution auf diesem Planeten", so Wörheide. Die Paintener Fossilien seien "international von herausragender Bedeutung". Dass Albersdörfer diese Schätze der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt - und etwa seinen "Sciurumimus albersdoerferi", den Star der Münchner Mineralientage 2012 , auch als Kulturgut eintragen ließ, weshalb er nun nicht mehr ins Ausland verkauft werden könne, - das sei Albersdörfer sehr hoch anzurechnen, lobte Wörheide.

 

Albersdörfer wäre bekanntlich nicht abgeneigt, diesen Schatz in staatliche Hände zu geben und damit für die Nachwelt zu sichern. Soll der Freistaat also die Sammlung ankaufen? Wenn es nach Wörheide geht, dann "auf jeden Fall": "Der Wert dieser Sammlung ist in Art und Umfang einzigartig", erklärte Wörheide am Rande der Veranstaltung gegenüber unserer Zeitung. Eine entsprechende Eingabe werde gerade vorbereitet, bestätigte die Eichstätter Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel im Gespräch unter wohlwollendem Nicken des Ministerpräsidenten. Dass Markus Söder an diesem Termin sichtlich Spaß hatte, dürfte dem Vorhaben nicht abträglich sein. Zumal die Grabungen in Painten weitergehen und der wissenschaftliche Leiter des Dinoparks, Frederik Spindler, bemerkte, diese Ausstellung sei "kein Schlusspunkt, sondern ein Zwischenstand".

 

 

 

 

Eva Chloupek