Eichstätt
Die schwere Arbeit der Steinbrecher

Der Historische Verein plant Sonderausstellung auf der Burg - Vorstand bei Versammlung bestätigt

01.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:43 Uhr
Das Gemälde der Stadt Eichstätt von Johann Michael Franz (1715 bis 1793) in Schloss Hirschberg aus dem Jahr 1766. −Foto: Historischer Verein

Eichstätt (EK) Mammutskelett, Bärenschädel, vielfältige Hinterlassenschaft der Römer und das Gerippe des Merowinger-Ehepaars aus Pfünz wurden in diesem Jahr bisher von rund 16000 Gästen des Ur- und frühgeschichtlichen Museums in der Willibaldsburg bestaunt.

Diese Zahl liegt zwar "wegen widriger Umstände" deutlich unter der von vergangenen Jahren, ist aber dennoch beachtlich. Als Grund für den Besucherschwund nannte Konservator Albert J. Günther bei der Mitgliederversammlung des Historischen Vereins (HV) die Schließung des benachbarten Juramuseums und die lange Sperrung der Bundesstraße.

Der HV-Vorsitzende nannte einige der Termine im Jahreslauf, wie etwa den Vortrag über "Das hallstattzeitliche Wagengrab bei Weißenkirchen", die Studienfahrt zum neuen Haus der bayerischen Geschichte in Regensburg und den Besuch der umfangreichen naturkundlichen Sammlung in den Räumen des Priesterseminars.

"Das Sammelblatt des Historischen Vereins kommt Mitte Dezember heraus und enthält sehr ansprechende Themen", sagte Günther. Er nannte etwa den Beitrag von Schwester Magdalena Zunker zum Verhältnis zwischen Kloster Sankt Walburg und den Fürstbischöfen. Von Josef Schönwetter stammt die Arbeit "Eichstätter Notgeld", und Josef Ettle forschte über die Auswanderer aus der Stadt Eichstätt und den Landgerichten Kipfenberg und Eichstätt in den Jahren 1846 bis 1855."Der Einbruch in das Museum und der Diebstahl wertvoller und seltener Münzen im Februar dieses Jahres hat uns schwer getroffen", fuhr Günther in seinem Bericht fort. Es werde Jahre dauern, bis die Sammlung komplettiert werden könne. Die Polizei habe inzwischen die Ermittlungen eingestellt.

Das zum Teil rekonstruierte Römerkastell Pfünz und der kleine Eisenbahnpark am Stadtbahnhof mit der roten Diesellokomotive seien Besuchermagnete, fügte der Vorsitzende an. Er kündigte für das nächste Jahr eine Sonderausstellung in der Burg zum Thema "Die schwere Arbeit im Steinbruch und die Steingewinnung" an.

Als neue Sammelstücke nannte er unter anderem keltischen und römischen Schmuck, Kupfergefäße und Objekte aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die im zentralen Geschichtsmuseum des Landkreises in der Burg ausgestellt werden. Zum Schluss informierte Günther darüber, dass mehrere angehende Wissenschaftler für ihre Doktorarbeiten über Funde im Magazin des Museums forschten.

Bei den Freunden der Heimatgeschichte standen bei der Versammlung auch Wahlen an; die Amtszeit dauert vier Jahre. Die Abstimmung leitete Ludwig Kärtner, der den Ehreamtlichen dankte, da es immer schwieriger werde, Kräfte zu finden, die Verantwortung übernehmen. Das Wahlergebnis: Vorsitzender bleibt weiterhin Albert J. Günther, seine Stellvertreterin ist nun Claudia Grund, Schriftführer bleibt Reinhold Kaupa, Schatzmeister Richard Kögler. Zum erweiterten Vorstand gehören: Karl Zecherle, Josef Ettle, Christoph Kühn und als Neuzugang Maximilian Ettle.

Josef Ettle