Eichstätt
"Die Urzeitfamilie wächst"

Kooperation der Fossilienmuseen im Altmühltal wird erweitert - Neuauflage des Archaeopteryx-Sommers

19.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:42 Uhr
Dino-Fans unter sich (von links): Jutta Schneider (Fossilien- und Steindruck-Museum Gunzenhausen), Michael Völker (Dinosaurier Museum Altmühltal), Christina Ifrim (Jura-Museum), Frederik Spindler (Dinosaurier Museum Altmühltal) und Martin Röper (Geozentrum Solnhofen). −Foto: Meßner

Denkendorf - Wegen der Pandemie ist es lange Zeit still gewesen in den Museen. Erst seit Kurzem kehren die Besucher wieder zurück. "Endlich", sagt Christina Ifrim, die Leiterin des Jura-Museums. Hinter den Kulissen waren aber gerade die Fossilienmuseen im Altmühltal nicht untätig. Das wurde bei einem Pressetermin am Dienstagnachmittag im Dinosaurier Museum Altmühltal in Denkendorf deutlich, bei dem die Neuauflage des Archaeopteryx-Sommers aus dem Vorjahr verkündet wurde. Und einen Neuzugang gab es auch zu vermelden.

Nach einer erfolgreichen Kooperation im Jahr 2020 schließen sich dieses Jahr nämlich gleich fünf Museen unter dem Motto "Urzeitfamilien" zusammen. Neben dem Jura-Museum, dem Dinosaurier Museum Altmühltal, dem Museum Bergér und dem Geozentrum Solnhofen ist das Fossilien- und Steindruck-Museum in Gunzenhausen in diesem Jahr neu dabei. "Das passt einfach gut zusammen", sagt Leiterin Jutta Schneider. Doch während die Museen im Landkreis Eichstätt aufgrund der niedrigen Inzidenz bereits wieder öffnen durften, kann Schneider in Gunzenhausen noch nicht wieder öffnen. Umso mehr freut sie sich auf die Zusammenarbeit in der "Urzeitfamilie".

Auch für diesen Archaeopteryx-Sommer haben sich die Museen wieder etwas Besonderes einfallen lassen. In seiner Vitrine im Jura-Museum ist Juravenator, einer der besterhaltenen Raubdinosaurier Europas, ganz alleine. Kinder sind oft verwundert über den "kleinen Dino", der nicht recht zu Vorstellungen von großen fleischfressenden Ungetümen passen mag. Was viele nicht wissen: Juravenator war ein Jungtier. Er teilt dieses Schicksal mit weiteren berühmten Fossilien wie dem Eichstätter Exemplar von Archaeopteryx. Wo waren die Elterntiere? Waren die Dinosaurier der Jura-Zeit bereits nach dem Schlüpfen auf sich alleine gestellt? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Archaeopteryx-Sommers. Die fünf Museumsleiter haben insgesamt 20 Fossilien und drei "lebende Fossilien" ausgewählt, die in den Ausstellungen mit eigenen Beschriftungen als Urzeitfamilien vorgestellt werden, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heißt.

Die Museumsleiter freuen sich jedenfalls über die Neuauflage der Kooperation. "Wir sind im letzten Jahr richtig zusammengewachsen", sagt die Museumsleiterin des Jura-Museums Ifrim. "Wie eine echte Urzeitfamilie eben", ergänzt Georg Bergér. Das diesjährige Motto des Archaeopteryx-Sommers ist also durchaus mehrdeutig gemeint. "Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig soziale Bindungen und Gemeinschaft sind", betont Michael Völker, Leiter des Dinosaurier Museums in Denkendorf. Vor diesem Hintergrund lag es nahe, 2021 die familiären Bande der urzeitlichen Bewohner des Altmühltals in den Mittelpunkt zu stellen. Und Schneider vom neuesten "Familienmitglied" vom Fossilien- und Steindruck-Museum in Gunzenhausen freut sich sehr "über den Austausch und die vielen neuen Kontakte".

EK

Markus Meßner