Eichstätt
Die Sehnsucht als Motor des Lebens

Christoph Kreitmeir las aus Büchern "Der Seele eine Heimat geben" und "Die Hoffnung hilft auf "

04.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:49 Uhr
In seiner Heimatstadt Eichstätt hat der spirituelle Autor Christoph Kreitmeir in der vergangenen Woche zum ersten Mal gelesen. −Foto: Buckl

Eichstätt - Schon rund 1300 Lesungen und Vorträge hat er gehalten, aber am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal in seiner Heimatstadt: der spirituelle Autor Christoph Kreitmeir.

Im Dompfarrheim St. Marien in Eichstätt stellte er etwa zwei Stunden lang seine beiden Bücher "Der Seele eine Heimat geben" und "Die Hoffnung hilft auf" vor.

Trotz des Schneetreibens am Donnerstagabend hatten rund 25 Besucher den Weg nach St. Marien gefunden, womit sich die Veranstalter zufrieden zeigen konnten: die KEB Eichstätt, die Bücherei der Stadt Eichstätt und des Sankt Michaelsbundes sowie die Dombuchhandlung St. Willibald.

Von 1984 bis 2017 wirkte der 1962 in Eichstätt geborene Autor als Franziskaner; er ist Sozialpädagoge, Theologe, psycho-spiritueller Lebensberater und Priester mit Schwerpunkten in Logotherapie, sinnzentrierter Psychotherapie und Trauerbegleitung. Seit 2017 wirkt er als Seelsorger am Klinikum Ingolstadt; er hat mehrere Bücher über Spiritualität, Lebenshilfe und Seelsorge geschrieben.

Kreitmeir suchte bei der Lesung konsequent den Kontakt zu seinem Publikum und nahm immer wieder konkret auf einzelne Personen Bezug, zumal sein Buch "Die Hoffnung hilft auf" den Untertitel "Den Kreuzweg der Kranken beten nach der Hl. Anna Schäffer" trägt und mit Kreuzwegskulpturen des Eichstätter Künstlers Raphael Graf bebildert ist, der anwesend war. Fragen wie "Was ist Seele? ", "Was ist Heimat, wo bin ich daheim, welche Hilfen gibt es für unsere innere Heimatlosigkeit? " bildeten Leitmotive in dieser eher assoziativ-reflexiv angelegten "Lesung", in deren Rahmen Kreitmeir auch oft auf seine eigene Biografie Bezug nahm und auf seine Tätigkeit als Klinikseelsorger. Weitere Impulse bildeten die Frage nach Sinn und jene nach Gott in der Situation der Krankheit, die Tore öffnen könne und die Möglichkeit biete, Trost und Kraft durch die Betrachtung des Kreuzwegs Jesu und das Vorbild Anna Schäffers zu finden.

In der Sehnsucht sah Kreitmeir den "Hauptmotor unseres Lebens": So verursache der Druck des Alltags bei vielen Menschen eine Sehnsucht nach Entschleunigung, die man durch "Müßiggang und Nichtstun" befriedigen könne, so die Empfehlung des Autors, der auch von der "Kraft des Tagträumens" sprach.

Bereits an diesem Samstag, 7. März, veranstaltet die Bücherei der Stadt Eichstätt und des Sankt Michaelsbundes zusammen mit der KEB eine weitere Autorenlesung, diesmal mit Carmen Mayer. Sie wird im Rahmen der Frauentage aus ihrem historischen Roman "Die Trossfrau" lesen, Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt - anders als zuvor berichtet - fünf Euro, eine Reservierung wird empfohlen. Karten kann man in der Bücherei im Vorverkauf erwerben oder telefonisch reservieren lassen.

buk