Eichstätt
Die Poesie des frühen Barock

Verein für Alte Musik Eichstätt veranstaltet am 21. Oktober ein Herbstkonzert

12.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Die Wittenberger Hofkapelle spielt beim Herbstkonzert des Vereines für Alte Musik Eichstätt frühbarocke Lieder. −Foto: privat

Eichstätt (EK) Der Verein für Alte Musik Eichstätt, bekannt als Veranstalter des Musikfestes Eichstätt, veranstaltet am Sonntag, 21. Oktober, um 17 Uhr sein Herbstkonzert in der Kirche St. Anna in Marienstein.



Das Programm trägt den Titel "Ein Riss im Himmel". Zu hören sind frühbarocke Lieder und "Szenen menschlicher Leidenschaften", wie es in der Ankündigung heißt, der Komponisten Claudio Monteverdi, Heinrich Albert, Thomas Selle, Constantin Christian Dedekind und anderer.

Die Zuhörer erwarte eine Reise ins 17. Jahrhundert, von Neapel bis nach Danzig, mit einer Geschichte von Liebe und Sehnsucht, von der Suche nach dem Idyll in einer Welt zwischen Leidenschaft und Wahn und von einem Riss im Himmel, der sich auftut, wenn das menschliche Gefühl überhand nimmt und das Chaos regiert, heißt es in der Beschreibung des Programmes.

Mit der Renaissance in Italien habe die Erfolgsgeschichte des poetischen Traumlandes "Arkadien" begonnen. Naturverbundenheit, Landschaften von idealer Schönheit und Idylle verbinden sich dort mit Geschichten von irdischem und göttlichem Liebeszauber. Arkadien sei ein Fluchtpunkt gewesen, frei von Kampf und Mord, der in Zeiten von Chaos und Tod eine geradezu "arkadische" Anziehung ausübte, unrealistisch und verklärt. So wie heute Europa für viele Menschen aus dem Nahen Osten und aus Afrika die Rolle dieses überhöhten "Arkadien" übernehme, so gab es auch während der langen Jahre des Dreißigjährigen Kriegs Orte der Zuflucht. Im Norden konnte sich Danzig die Selbstständigkeit bewahren, verhielt sich politisch geschickt und entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt für Wissenschaftler und Künstler. Um 1650 war die Stadtrepublik Danzig mit weit über 70000 Einwohnern die größte Stadt auf damalig deutschsprachigem Gebiet - noch vor Wien, Augsburg, Köln und Hamburg.

Aus dieser Zeit stammen die Werke im Konzert. Das Publikum könne "eintauchen in die amourös-poetischen Abgründe frühbarocker Musik und Lyrik", versprechen die Veranstalter. Zu hören ist die Wittenberger Hofkapelle mit einem der beiden künstlerischen Leiter des Musikfestes Eichstätt, Johannes Weiss, als Tenor, mit der Sopranistin Julla von Landsberg, Thor-Harald Johnsen an der Barockgitarre und Theorbe, Torsten Übelhör am Cembalo sowie Thomas Höhne an der Erzlaute.

Der Verein für Alte Musik Eichstätt besteht seit 2013 und wurde 2015 als gemeinnützig anerkannt. Er hat bereits fünfmal das Musikfest Eichstätt veranstaltet, ein Festival für Alte Musik, das immer im Mai stattfindet. Der nächste Termin ist vom 10. bis 12. Mai 2019.

Für Vereinsmitglieder ist der Eintritt zum Konzert frei. Alle anderen Interessierten können Karten in der Geschäftsstelle des EICHSTÄTTER KURIER oder im Internet unter www. musikfest-eichstaett. de beziehen. Sie kosten 18 Euro. Schüler und Studenten erhalten ermäßigte Karten für neun Euro.