Eichstätt
Der "Wonnemonat" war überraschend kühl

Blick in die Monatsstatistik der Messstation in Langensallach: Immer noch zu wenig Regen

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Kühle Nächte im Mai machten so manchen Citrusfrüchten in Privatgärten zu schaffen. Die fachkundig gepflegten Pflanzen im "Hortus" auf der Willibaldsburg gedeihen allerdings prächtig. −Foto: Chloupek

Eichstätt - Der sogenannte "Wonnemonat" Mai zeigte sich in diesem Jahr gegen den Trend: Wie ein Blick in die Monatsstatistik der agrarmeteorologischen Messstation in Langensallach auf den Jurahöhen oberhalb Eichstätts zeigt, war dieser Mai mit einer Durchschnittstemperatur von 11,2 Grad um 1,2 Grad kühler als ein typischer Mai im Altmühltal.

Das vieljährige Mittel dafür gibt der Deutsche Wetterdienst mit 12,4 Grad Celsius, berechnet aus den Daten von 1961 bis 1990 an. In den vergangenen Monaten hatte ein Blick in die Monatswerte stets überdurchschnittlich warme Werte gezeigt, auch der April war mit einem Mittelwert von 10,2 Grad überdurchschnittlich warm und sonnig gewesen.

Da konnte sich nun dieser Mai im Vergleich kaum steigern. Es gab sogar noch einen Frosttag: Am 12. Mai, ein Dienstag, fiel die Temperaturanzeige auf minus 1,2, am Boden sogar auf minus 1,7 Grad Celsius. Das konnte schon so manchen Zitrusfrüchten, die vielleicht zu früh im Garten standen, zu schaffen machen. Am wärmsten Maitag, dem 23. Mai, ein Samstag, kletterte der Gradmesser auf 23,5 - und blieb damit unter der meteorologischen Marke von 25 Grad Celsius für einen echten Sommertag.

Der wärmste Mai der vergangenen 30 Jahre war der Mai 2018 mit einem Durchschnittswert von 15,4 Grad Celsius. Der kälteste war der Mai 1991 mit einem Mittelwert von nur acht Grad.

Und obwohl dieser Mai also angesichts des Trends der vergangenen Jahre überraschend kühl war, so war er doch mit 237 Sonnenstunden überdurchschnittlich sonnig: Er lag um 24,3 Stunden oder 16,9 Prozent über dem vieljährigen Mittel (202,7 Sonnenstunden).

An immerhin zehn Tagen regnete es. Doch insgesamt blieb die Niederschlagsmenge mit 34,8 Millimetern um 41,4 Millimeter beziehungsweise 54,3 Prozent unter dem Durchschnittswert (76,2). Auch dieser Mai war also sehr trocken.

Seit Jahresbeginn hat die Messstation in Langensallach bisher eine Niederschlagsmenge von 229 Millimeter registriert - das ist für die Land- und Forstwirtschaft immer noch zu wenig. Das könnte sich in den kommenden Tagen zumindest noch etwas ändern.

Denn der Prognose der Messstation zufolge soll es nach Gewittern am Donnerstag bis einschließlich nächsten Dienstag durchweg bedeckten Himmel und immer wieder leichten Regen mit Temperaturen von 7 bis 15 Grad Celsius geben. Erst danach sind vielleicht wieder weitere Sommertage in Sicht.

chl