Eichstätt
Der Wert einmaliger Gebäude

Beim Denkmalabend, zu dem die FW eingeladen hatten, ging es um gelungene Sanierungen und deren Herausforderungen

27.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:52 Uhr
Erfolgreiche Sanierungen stellten Eigentümer beim Denkmalabend vor, anschließend diskutierten die Besucher darüber, wie solche Projekte unterstützt werden könnten. −Foto: Mayer

Eichstätt - Gut gefülltes Haus im Gutmann: Am 18. Februar hatten die Freien Wähler zu einem Denkmalabend eingeladen.

Martina Edl begrüßte als besondere Gäste neben allen OB-Kandidaten Stadtheimatpfleger Rainer Tredt und Albrecht Graf von und zu Egloffstein, stellvertretender Vorsitzender des Landesdenkmalrates. Nach kurzer Einführung durch Moderatorin Marlies Mayer stellten vier Bauherren, die unterschiedliche Denkmäler umgebaut haben, ihre Häuser vor.

Simon Unger hat mit seiner jungen Familie einen Stadel in Wasserzell zu einem Wohnhaus umgebaut. Auf die Nachfrage, wie sie diese Eigenleistung bewältigt hätten, sagte er, im Nachhinein habe er keine Ahnung; in der Zeit seien ihre Kinder geboren worden und trotzdem sei es gelungen, viele Abendstunden zu investieren.

Auch Wilhelm Schütz habe 10000 Arbeitsstunden oder mehr bei der Sanierung seines Wohnhauses geleistet und dabei nie die Freude daran verloren. Kraft hätten ihm und seiner Frau dabei die vielen Geschichten gegeben, die das Haus und die Menschen von früher und heute erzählt hätten. Wilfrid Schindler hat von der Sanierung seines Stadels berichtet, der weiterhin ein Lagerraum ist. Besonders beeindrucke ihn die Temperatur in diesem Gebäude, selbst im Sommer wirke es wie ein großer Kühlschrank. Zum Schluss stellte Albert Margraf sein Bauträger-Projekt vor. In dem großen Haus sind nun Wohnungen, eine Arztpraxis und eine Gastronomie untergebracht, die Wohnungen sind über einen separat gesetzten Aufzug sogar barrierefrei. Sein Fazit: Alles ist möglich, diese alten Gebäude sind einmalig. Ob er es noch einmal machen würde, hänge vom Objekt und den Rahmenbedingungen ab.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden Wünsche an die Stadt formuliert. Die Sanierung der historischen Bausubstanz in Eichstätt sei nachhaltig, sorge für Wohnraum ohne Flächenverbrauch und wirke anziehend für Touristen und Einheimische. Neben mehr Unterstützung und Beratung durch das Bauamt, etwa durch Informationsabende wie diesen, wünschten sich die Bauherren eine Vernetzung zwischen Denkmaleigentümern und mehr Wertschätzung.

Das Publikum brachte die Förderung der regionalen Handwerker und ihrer Lehrlinge ein und forderte die Unterstützung durch die Stadt. Das Gesamtfazit des Abends lautete: Damit Denkmalsanierung funktioniert, braucht es Leidenschaft, den Willen und die richtigen Menschen.

EK