Schernfeld
Der Wahlkampf ist eröffnet

Bürgermeisterkandidat von der Freien Christlichen Wählergemeinschaft Schernfeld stellte seine Ziele vor

02.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:22 Uhr
Bürgermeisterkandidat Stefan Bauer (4. von links) mit Politikern der Freien Wähler (von links) Anton Bittl, Johann Liepold, Anton Haunsberger (Kreisvorsitzender), Christian Ponzer (stellvertretender Kreisvorsitzender), Tobias Gotthardt (Referent), Franz Bayer, Lieselotte Heieis und Richard Alberter. −Foto: Bauer

Schernfeld (zba) Die Freie Christliche Wählergemeinschaft Schernfeld (FCWG) hat ihr erste Wahlveranstaltung abgehalten.

Darin legte Bürgermeisterkandidat Stefan Bauer seine politischen Leitlinien dar. Gastredner war Tobias Gotthardt, der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im bayerischen Landtag.

Stefan Bauer ist gebürtiger Schönfelder und wohnt mit seiner Frau und den drei Kindern in Sappenfeld. Er arbeitet bei Audi als IT-Fachmann und Manager. Nach mehreren Aufenthalten in deutschen und ausländischen Großstädten während des Studiums und seinem ersten Arbeitseinsatz in München zog es ihn wieder in seine Heimat zurück.

Weshalb Bauer Bürgermeister werden will, begründete er mit der Möglichkeit, seine Heimat noch aktiver gestalten zu können und auf die Zukunft vorzubereiten: "Das reizt mich. Ich möchte meine vielfältig gesammelten innovativen beruflichen Erfahrungen einsetzen und die Heimat als eine lebenswerte Dorfgemeinschaft in einer wunderbaren Landschaft bewahren. "

Um seine politischen Vorstellungen zu verdeutlichen, gab der Kandidat einen Rückblick auf die Arbeit des Gemeinderats und der Freien Wähler. Ein großes Thema der letzten Jahre ist nach seinen Worten die Dorfentwicklung, wo er als Vertreter des Bürgermeisters auch im Vorstand ist: "Die Freien Wähler haben von Anfang an die Dorfentwicklung unterstützt, weil es hier sehr gute Möglichkeiten für Bürger gibt, sich direkt einzubringen. " Da gebe es noch viel zu tun und das müsse in Zukunft schneller gehen.

Als dringende Projekte nannte Bauer die Lösung für ein Dorfhaus in Schernfeld und die Neugestaltung des Bereichs um den Kirchbuck in Rupertsbuch/Workerszell. Zu Rupertsbuch und Workerszell erklärte er: "Wir müssen in diesem Zusammenhang weiterhin für eine Verlegung der B13 kämpfen und auch eine Lösung für den Schwerlastverkehr in Workerszell finden. "

Weitere wichtige Aufgaben seien, nach Einschätzung Bauers, Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen. Bei diesem Themenfeld seien die Freien Wähler nie müde geworden, eine kontinuierliche Verbesserung der Betreuungsangebote einzufordern und aktiv an Lösungen mitzuarbeiten. Die geplanten Baugebiete in Schönfeld, Schernfeld und Workerszell nannte Bauer "wichtige Entscheidungen" für die Infrastruktur. Der Bedarf an diesen Gebieten sei grundsätzlich da. Die Erschließung müsse aber mit Maß passieren. Darüber hinaus erachteten es die Freien Wähler als sehr wichtig, nicht nur auf neue Baugebiete zu setzen, sondern auch Alternativen wie Nachverdichtungen in Dorfkernen zu fördern oder endlich ein schon lange gefordertes Baulandmanagement einzuführen.

Gastredner war Tobias Gotthardt. Der verlangte von der EU-Politik, dass sie für den Bürger etwas verständlicher gemacht werden müsse. Kontraproduktiv dazu sei die Wahl der Kommissionspräsidentin gewesen, "zwar regelkonform, aber letztlich saublöd". Dass das Spitzenkandidatenmodell umgangen worden sei, habe der EU geschadet und bei den Bürgern, vor allem bei der Jugend, Frust erzeugt: "So etwas darf sich nicht wiederholen. "

Den Brexit unter dem neuen Premier Boris Johnson kritisierte Gotthardt scharf. Es werde keinen Gewinner geben. Die Meinung des Referenten war klar: "Wir wollen die Briten weiterhin in der EU haben. " Die EU sei allerdings reformbedürftig. Es würden Gesetze gemacht, die nicht mehr auf ihre Anwendbarkeit geprüft würden. Problematisch sei oftmals auch die Umsetzung in nationales Recht. Als Beispiel nannte er die EU-Datenschutzverordnung. Aus den grundsätzlich guten Anforderungen der EU hätten die deutschen Politiker in Berlin "ein Monstrum" gemacht. Es sei beispielsweise von der EU nicht gedacht gewesen, die Vereine mit hineinzunehmen. Berlin habe das dann aber so gewollt.

Gotthardt forderte eine EU, die vom Volk getragen wird: "Wir brauchen ein Europa der Bürgerinnen und Bürger sowie ein Europa der Regionen, ein Europa, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht. " Dazu gab er ein klares Bekenntnis ab: "Ich bin Oberpfälzer, Bayer, Deutscher und Europäer. " Das widerspreche sich nicht, so Gotthardt.