Denkendorf
Denkendorf führt ein Ehrenzeichen ein

Sitzung des Gemeinderats - Bauvoranfrage für Bauhof auf den Weg gebracht

04.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:17 Uhr
Am sogenannten Rentnersteig in Schönbrunn soll ein Geländer angebracht werden. −Foto: Knittel

Denkendorf (EK) Eine neue Ehrung für gesellschaftliches Engagement, das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) und die Ergebnisse einer Jugendumfrage sind Themen der jüngsten Gemeinderatssitzung in Denkendorf gewesen. Außerdem wurden Punkte aus den Bürgerversammlungen besprochen.

Nachdem es in der Gemeinde neben der Ernennung zum Ehrenbürger und der Verleihung der Bürgermedaille keine weitere Ehrung, vor allem für ehrenamtliches Engagement, gibt, hat sich der Gemeinderat mit der Einführung eines Ehrenzeichens in Form eines Ansteckers befasst. Es sollen vorbildliche Aktivitäten in der Gemeinde mit öffentlich relevanter Bedeutung, zum Beispiel aus den Bereichen Soziales, Jugendarbeit, Sport, Kultur, Natur, Umwelt und Tierschutz gewürdigt werden. Das Gremium hat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt.

Im nächsten Tagesordnungspunkt sollten die in der Verwaltung eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) abgewogen werden. Bürgermeisterin Claudia Forster wies darauf hin, dass Beschlüsse zum ISEK für weitere Bebauungspläne bindend sind. Daraufhin entwickelte sich eine kurze, aber heftige Diskussion. Vor allem ging es um die Abstimmung mit dem seit einiger Zeit sehr umstrittenen Innerortsbebauungsplan Denkendorf. Auf Grund eines von Peter Lehner (FW) gestellten Antrages wurde die Abwägung zurückgestellt, bis klar ist, wie es mit dem Innerortsbebauungsplan weitergeht. Eventuell soll der Planer des ISEK, Peter Dürsch, und ein Vertreter der Regierung von Oberbayern hinsichtlich der Städtebauförderungsmittel eingeladen werden.

Im nächsten Beratungspunkt war das Gewerbegebiet in Gel-belsee Thema. Hier sollten die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange eingegangenen Stellungnahmen zur 28. Änderung des Flächennutzungsplanes abgewogen werden. Doch auch dies wurde durch einen Antrag gestoppt, nachdem die geänderte Vorlage erst kurz vor der Sitzung ausgeteilt wurde. Die Ergänzung der Unterlagen hatte die vom Grundstückseigentümer beauftragte Planerin Magdalene Friedl vom Ingenieur-Planungsbüro Huber aus Mainburg zu vertreten. Der Gemeinderat einigte sich letztendlich darauf, dass, nachdem die Planerin in der Sitzung anwesend war, die eingegangenen Stellungnahmen vorgetragen wurden, ohne aber einen Beschluss zu fassen. Bei dem Vortrag stellte sich heraus, dass das an der Autobahn liegende Areal nicht als Gewerbegebiet, sondern als Sondergebiet ausgewiesen werden sollte. Damit wird sich der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen befassen müssen.

Das gemeindliche Einvernehmen wurde vom Gemeinderat auch der zwischenzeitlich planerisch fertiggestellten Bauvoranfrage zur Errichtung eines gemeindlichen Bauhofes im neuen Gewerbegebiet "Am Limes BA I" in Denkendorf erteilt. Hintergrund dieser Bauvoranfrage ist, zu prüfen, wie die Genehmigungsbehörde mit dem in der Abwägung der Stellungnahmen heftig diskutierten Abstand der künftigen Bebauung zum Bodendenkmal Weltkulturerbe "Rätischer Limes" umgeht. Bei der anstehenden Änderung der Satzung für den Betrieb und der Satzung für die Gebühren der gemeindlichen Abfallentsorgungsstellen war sich der Gemeinderat sehr schnell einig, dass die von der Verwaltung vorgeschlagenen kostendeckenden Gebühren eine zu heftige Steigerung (72 Prozent) bedeuten würden. Stellvertretender Bürgermeister Alfons Weber (SPD) schlug einen "politischen Preis" vor, damit die Steigerung "im Rahmen" bleibt.

Im Sommer dieses Jahres wurde unter den Kindern, die aus dem "Spielplatzalter" herausgewachsen, aber noch keine 18 Jahre alt sind, eine Umfrage durchgeführt. Gefragt wurde, wie sich die Jugendlichen beschäftigen wollen. Zum Schluss der Sitzung stellte Marcus Göttler die Ergebnisse vor. Von den 976 Befragten nahmen 224 teil. Einen Abenteuerspielplatz finden 118 von ihnen gut, einen Skaterplatz würden 55, einen Bikepark 88 begrüßen. 19 sprachen sich für einen Schlittenberg aus. Bei den Freitextangeboten waren Wasser, Matschspielplatz, Jugendtreff, Klettern, Radwege und Schwimmen die Favoriten. Auf die Frage, wie es weitergehen soll, legte der Gemeinderat fest, dass zunächst in einer kleineren Arbeitsgruppe der Bedarf in den Ortsteilen ermittelt werden soll.

Anschließend sprach Heike Fritzen (UB) den beschlossenen Kindergartenneubau in Denkendorf an. Ihrer Meinung nach ist der gewählte Standort nicht optimal und sollte überprüft werden. Fritzen schlug eine Interimslösung im alten Schulhaus in Dörndorf vor. Die Bürgermeisterin erwiderte, dass eindeutig feststehe, dass in Denkendorf möglichst umgehend Kindergartenplätze gebraucht werden. Eine Auslagerung in ein Provisorium nach Dörndorf sei nicht zielführend.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung hat der Gemeinderat den Planungsauftrag zur Neuerrichtung eines Kindergartens in Denkendorf vergeben. Das vorgesehene Grundstück soll genau unter die Lupe genommen werden. Ebenfalls vergeben wurde der Auftrag für die Ausführungsplanung für das Baugebiet "Südliche Dorfmitte" in Zandt.

Bereits im Sommer dieses Jahres hat der Gemeinderat die Aufstellung einer Ortsabrundungssatzung für ein Grundstück im Ortsteil Bitz beschlossen. Nachdem der städtebauliche Vertrag nun unterzeichnet ist, soll das Verfahren mit der öffentlichen Auslegung fortgeführt werden. Diesem hat der Gemeinderat auch zugestimmt und gleichzeitig einem Bauvorhaben im Geltungsbereich der Ortsabrundungssatzung das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Hugo Knittel