Eichstätt
Das Paradies vor der Haustür

Christof Cebulla präsentiert in seiner Ausstellung "Pro Domo" Fotografien von seinen Lieblingsorten

03.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:43 Uhr
Diesen Sonnenuntergang hat Christof Cebulla von den Stufen seiner Buchhandlung aus fotografiert. Auch um der Moschusente zu begegnen, musste er nicht weit reisen. −Foto: Cebulla, Kusche.

Eichstätt - Eine große Runde über den Frauenberg, eine Tour durch das Hessental mit Abstecher zum Figurenfeld oder einfach eine kleine Abendfahrt entlang der Altmühl - regelmäßig ist Buchhändler und Galerist Christof Cebulla per Fahrrad unterwegs und genießt Ruhe und Natur rund um Eichstätt.

Mit dabei ist immer auch sein Smartphone, mit dessen Kamera er besondere Eindrücke aus seiner Heimat einfängt. In seiner neuesten Ausstellung "Pro Domo" präsentiert der rührige Buchhändler und Galerist aus dem Chauvistre-Haus nun rund 40 seiner schönsten Fotografien aus der Region. Seine Botschaft: "Wir leben in einem kleinen Paradies! "

Wenn Christof Cebulla abends um 18 Uhr seine Buchhandlung schließt und der Verkehr in der Ostenstraße schon etwas ruhiger geworden ist, dann schwingt er sich oft aufs Fahrrad und strampelt zum Frauenberg oder zum Figurenfeld hinauf - beides Lieblingsziele des Galeristen. "Bei uns kann man in fünf Minuten in der herrlichsten Naturidylle sein - da lacht mir das Herz! ", schwärmt Cebulla.

Als begeisterter Fotograf hat er natürlich immer auch eine Kamera parat und verfügt inzwischen über eine umfangreiche Sammlung beeindruckender Fotos aus der Region: von den schönsten Fleckchen in Eichstätt mit seinen Kirchen, Brunnen, Plätzen und dem Altmühlufer, dem Frauenberg mit all den Möglichkeiten, das Auge weit in die Ferne, in Richtung der Steinbrüche oder auf das barocke Zentrum Eichstätts, schweifen zu lassen, oder schließlich vom Hessental mit den typischen Wacholderhängen und dem Figurenfeld, in dem man verschiedensten Gedanken nachgehen kann.

Pro Domo - "für das Haus" oder "in eigener Sache" -, so hat Christof Cebulla seine neue Ausstellung betitelt, die noch bis Ende August im Chauvistre-Haus zu sehen ist. "Es war mir ein großes Bedürfnis, mit den Fotografien zu zeigen, in welch wunderbarer Naturumgebung wir leben und welche großartigen Lebensbedingungen wir hier in und um Eichstätt genießen können", sagt Cebulla.

Doch nicht nur die Begeisterung für seine Heimat und die Natur haben ihm Lust auf eine eigene Fotoausstellung gemacht. Seine plötzliche Erkrankung und glückliche Genesung vor vier Jahren ließen ihn das Leben wieder ganz neu entdecken und bewusst genießen: "Wir leben hier in einem friedlichen Auenland à la Herr der Ringe", meint Cebulla dankbar, wohl wissend, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.

So sind auch die faszinierenden Wolken-, Licht- und Schattenspiele am Abendhimmel, Wetter- und Naturphänomene, Sonnenauf- oder -untergänge, die Schönheit eines Weizenfeldes mit Mohnblumen für den Buchhändler und Galeristen keine Alltäglichkeiten oder bloße Fotomotive, sondern bewusst wahrgenommene Naturschauspiele, die der Mensch mit Demut und Dankbarkeit bewundern dürfe.

Es sind seine Lieblingsplätze in Eichstätt und Umgebung, die Cebulla für seine Ausstellung in ein besonderes Licht rückt. Die beliebte Sitzbank zwischen zwei Bäumen am Frauenberg, von der aus man auf Rebdorf, Marienstein und weit ins Altmühltal blicken kann, die herrliche Kastanienallee auf dem Frauenberg, Abendstimmungen in einer Idylle oberhalb der Stadt, die auf kürzestem Wege zu erreichen und zu genießen ist. Als Kontrast dann das Figurenfeld mit seinen fast lebendig wirkenden Steinskulpturen, die uns von grausamer Gewalt und Schmerz berichten: "Und doch ist dieser Ort für mich nicht nur ein Ort der Erschütterung, sondern auch des Friedens", sagt Cebulla nachdenklich.

Und dann sind da noch die vielen Glücks- und Zufallstreffer - spontane Schnappschüsse, die der Galerist und Buchhändler seinen Ausstellungsbesuchern ebenfalls präsentieren möchte. Eine selbstbewusste Moschusente am Altmühlufer vor dem Herzogsteg, die sich über das Schild "Durchfahrt verboten" zu wundern scheint; der gelbe Blütenstaub im Wittelsbacher Brunnen, der in der Bewegung des Wassers figürliche Schlieren und die Umrisse einer tanzenden Frau abzubilden scheint. Besonders gelungen ist auch die Fotografie der sonnenüberfluteten Ostenstraße in Richtung auf die Leonrodkreuzung zur Abendstunde: "Das war ein wunderbarer Sonnenuntergang, den ich einfach von den Eingangsstufen meiner Buchhandlung aus einfangen konnte - eine Hommage an meine schöne Lebensumgebung! ", so Cebulla schmunzelnd.

Die Ausstellung "Pro Domo" ist ab sofort bis zum 28. August montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr in der Ostenstraße 2 zu sehen. Info-Telefon: (08421)4885.

EK

Dagmar Kusche