Eichstätt
Strom für 500 Haushalte erzeugt

Erste Bilanz ein Jahr nach der landkreisweiten Einführung der Biotonne

17.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:39 Uhr
80 Prozent der Haushalte im Landkreis Eichstätt entsorgen ihre Speisereste wie Obst-, Gemüse- oder Fleischabfälle über die Biotonne. Es landen allerdings auch Dinge in den braunen Abfallbehältern, die dort nicht hineingehören −Foto: Armin Weigel/dpa

Eichstätt (EK) Mittlerweile gehört sie zum gewohnten Bild - die Biotonne. Im Januar 2018 wurde der braune Abfallbehälter im Landkreis Eichstätt flächendeckend eingeführt. Nun liegen die ersten Zahlen vor. Das Landratsamt zeigt sich zufrieden.

37231 neue Bioabfallbehälter waren zunächst verteilt worden. Der Anschlussgrad lag zu Beginn bei 82 Prozent der Haushalte, der Rest hat sich zur Eigenkompostierung verpflichtet. Zum Ende das Jahres ist die Quote leicht auf 80 Prozent gesunken (36776), was aber immer noch einen guten Wert darstelle. Insgesamt 4324 Tonnen Biomüll sind im ersten Jahr zusammengekommen: "Der eingetretene Wert liegt im Bereich des Erwarteten", heißt es vom Landratsamt. Hier sei allerdings noch Luft nach oben.

Der Biomüll aus dem Landkreis Eichstätt landet in Ingolstadt in der Biogasanlage von "BioIN", einem Unternehmen der Ingolstädter Kommunalbetrieben und der Büchl Entsorgungswirtschaft GmbH. Die Anlage produziert aus dem Biogas Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Insgesamt sorgte der Bioabfall aus dem Landkreis Eichstätt im ersten Jahr für eine Million Kilowattstunden, was dem Bedarf von rund 500 Einfamilienhäusern entspricht. Nach der Biogaserzeugung werden die Gärreste weiter aufbereitet und in Flüssigdünger und Biokompost umgewandelt.

Die Qualität des Biomülls, der in der braunen Tonne lande, sei weiterhin gut, so das Landratsamt. Allerdings gebe es auch immer wieder Fehlwürfe wie Restmüll (vor allem Plastiktüten) oder Bauschutt. Auch kompostierbare Biomüllsäcke (zum Beispiel aus Maisstärke) gehörten nicht in die Biotonne, da es zu lange dauere, bis sich diese im Verwertungsprozess zersetzen: "Die Säcke müssten mühsam als Störstoff vorher aussortiert werden." Weitere Probleme für eine Biogasanlage seien Lebensmittel in Kunststoff- oder Glasverpackungen, Windeln, Blumentöpfe, Steine aus dem Garten und - gerade nach Weihnachten - Reste von Weihnachtsbäumen.
 

Jürgen Knopp