Eichstätt
Zeit ist Geld

Die Arbeiten an der Generalsanierung der Klinik Eichstätt gehen gut voran - aber es wird teurer

18.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:26 Uhr
Während die Bauarbeiten an der Klinik Eichstätt im Nebel verschwinden, müht sich Geschäftsführer Alfred Schimmer um Klarheit bei den Kosten. Die Mehrkosten der ersten beiden Bauabschnitte dürften bei rund 4,8 Millionen Euro liegen. −Foto: Meßner

Eichstätt (EK) Geschäftsführer Alfred Schimmer hat bei der Kreistagssitzung am Montag über den aktuellen Stand der Generalsanierung bei der Klinik Eichstätt referiert - und dabei nicht nur gute Nachrichten im Gepäck gehabt. Der zweite Bauabschnitt wird deutlich teurer als geplant.

Die Bauarbeiten selbst kämen gut voran, sagte Geschäftsführer Alfred Schimmer. Elektrik, Heizung, neue Notaufnahme und OP-Bereich - "der Innenausbau läuft", sagte er. Schimmer stellte sogar in Aussicht, dass der Umzug in die neuen Räume bereits im August, statt wie ursprünglich geplant im September, stattfinden könnte. So weit ist also alles Ordnung.

Ein schwierigeres Thema dagegen sind die Kosten. Für den ersten Bauabschnitt waren Ausgaben in Höhe von 17,8 Millionen Euro geplant. Diese Summe ist nicht zu halten. Schimmer geht derzeit von 400000 Euro an Mehrkosten aus, also insgesamt 18,2 Millionen Euro. Schuld daran ist zum Teil die überhitzte Baubranche. Die Arbeiten an der Fassade wurden mehrmals ausgeschrieben, weil die Angebote aus Sicht der Verantwortlichen viel zu hoch waren. Doch selbst jetzt schlägt dieses Gewerk mit zusätzlichen Kosten von 185000 Euro zu Buche. Auch die Rahmenbedingungen für kleinere Häuser wie Eichstätt werden laut Schimmer immer schwieriger. Um Zuschüsse für eine so genannte Basisnotfallversorgung zu bekommen, die laut Schimmer erst vor Kurzem beschlossen wurde, habe man etwas umplanen müssen. Während diese Richtlinie für größere Krankenhäuser kein Problem sei, sagte Schimmer, sei der Aufwand für kleinere Einrichtungen größer.

Damit nicht genug mit den schlechten Nachrichten. Schimmer blickte bereits auf den nächsten, den größten, Bauabschnitt voraus. Nach den ersten Plänen sollte er 36,7 Millionen Euro kosten, abzüglich der Zuschüsse wären etwa 10,38 Millionen Euro beim Landkreis verblieben. "Die neuen Zahlen tun richtig weh", sagte Schimmer und fügte hinzu: "Aber aus meiner Sicht ist das eine realistische Schätzung." Die neue Berechnung für den zweiten Bauabschnitt, der 2020 beginnen und 2023 abgeschlossen werden soll, liegen bei rund 41 Millionen Euro. Die Mehrkosten von 4,4 Millionen Euro sind nach seinen Worten vom Landkreis zu tragen, das heißt der Anteil steigt entsprechend auf 14,8 Millionen Euro.

Der hauptsächliche Grund für die Teuerung liegt im Baupreisindex. Wer heute plant und erst in einigen Jahren baut, muss eine natürliche Teuerungsrate im Laufe der Zeit einkalkulieren. Mehr als die Hälfte der Mehrkosten sind darauf zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist laut Betriebsdirektor Marco Fürsich die überhitzte Baukonjunktur, der sich auch die Klinik nicht entziehen kann und welche die Preise in die Höhe treibt. Und drittens hat Geschäftsführer Schimmer in der Kostenschätzung auch die Neuanschaffung von Geräten (Stichwort Herzkatheter) mit eingepreist.

Die Mitglieder des Kreistags nahmen die Zahlen am Ende einer langen Sitzung kommentarlos zur Kenntnis.

Markus Meßner