Eichstätt
Ein bunter Strauß an Themen

05.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:44 Uhr
Die kleine Johanna - als Frosch aus dem Kinderbuch "Für Hund und Katz ist auch noch Platz" an der Schulter ihres Papas - dürfte mit ihren fünf Monaten wohl eine der jüngste Teilnehmerinnen im Zug gewesen sein (oben). Junge Wachenzeller ließen den Freisaat Bayern hochleben (links), die Pietenfelder Feuerwehr war mit Nachwuchskräften angerückt (rechts). −Foto: Fotos: Chloupek

Eichstätt (DK) Gut 460 Mädchen und Buben gestalteten am gestrigen Volksfest-Mittwoch mit bunten Kostümen und vielen kreativen Ideen wieder einen abwechslungsreichen Kinderfestzug - sie nahmen dabei auch so manches lokale und aktuelle Thema aufs Korn.

Einen bunten Strauß an lokalen und aktuellen Themen hatten sich die Kinder - und wohl meist deren Eltern - auch heuer wieder für den traditionellen Kinderumzug ausgedacht.

Kutschen und Wagen kommen erst beim großen Umzug am Sonntag zum Einsatz - doch thematisch brauchen sich die Kinder vor den "Großen" nicht zu verstecken: Die Familie Steininger und Freunde hatten die Willibaldsburg nachgebaut und baten "um eine Spende, sonst gehts mit dem Jura-Museum zu Ende". Die Pietenfelder Feuerwehr war mit einer großen Nachwuchsmannschaft angereist und stellte fest: "Was haben wir Eichstätt voraus? Wir bauen ein Feuerwehrhaus."



Bauarbeiter gab es überhaupt jede Menge im Zug - aus Preith und Buchenhüll waren ebenfalls kleine Poliere und Maurer gekommen, denn Baustellen sind ja eines der großen Themen in der Stadt. Die Elefantengruppe aus Preith lobte die Stadtlinie, die allen Hindernissen zum Trotz im Takt bleibt. Apropos Takt: Eine Eichstätter Gruppe trat auch für die Zeitumstellung ein. Gleich zwei Gruppen - eine aus Landershofen und eine aus Wachenzell - feierten das 100-Jahre-Freistaat-Jubiläum mit. "Steigt nicht ins Auto, fahrt mit dem Rad, weils der Umwelt besser dad", reimte eine "CO2-Frei"-Gruppe aus Landershofen. Nachwuchsumweltschützer aus Eichstätt warnten: "Kein Plastik mehr ins Meer, sonst gibt's bald keine Fische mehr." Und mit dem Klimawandel befassten sich gut zwei Dutzend Eichstätter "Regenwolken", die danach fragten, wo denn der Regen 2018 geblieben sei.

Kleine Mariensteiner hatten dagegen den Sonnenschein genutzt und im Sommer ihr "Seepferden"-Schwimmdiplom geschafft. Die Schernfelder Waldwichtel verwiesen auf die Schönheit der Natur und rieten: "Geht's in Woid, da bleibt's g'sund". Offenbar reicht dazu aber auch schon der heimische Garten, im dem heuer trotz der Trockenheit besonders reiche Obsternten anstanden: Die Krabbelgruppe aus Schönfeld und kleine Gartler aus Landershofen/Häringhof hatten Körbeweise Zwetschgen und Äpfel mitgebracht.

Nach dem "WM-Fail", an den Kinder aus Treuchtlingen erinnerten, wandten sich Nachwuchskicker des SV Marienstein und die "Schernfelder Dancing Kids" lieber ihrer eigenen sportlichen Betätigung zu. Die Seuversholzer Nachwuchsgartler richteten ihren Blick in den Nachthimmel und erinnerten an die Mondfinsternis, Kinder aus Götzelshard hatten gleich ihre eigene Rakete mitgebracht und starteten zur ISS. Für den musikalischen Takt sorgten auch heuer wieder die Jugendkapellen aus Möckenlohe und Eichstätt.