Dörndorf
Simon Pfäffls Unfall vor 15 Jahren veränderte das Leben der Familie grundlegend

Am Freitag findet ein Benefizspiel in Denkendorf gegen den VfB Eichstätt statt

14.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:47 Uhr
"Wie ausgewechselt" ist Simon Pfäffl bei der Delfintherapie ? ein Highlight für die ganze Familie des jungen Mannes, der vor 15 Jahren auf dem Schulweg einen schweren Unfall hatte. −Foto: privat

Dörndorf (EK) Simon Pfäffl ist seit 2003 schwerstbehindert. Den damals Siebenjährigen erfasste ein Auto auf dem Schulweg, es folgten monatelange Klinikaufenthalte. Ein enormer Schicksalsschlag für die fünfköpfige Familie. Doch die Unterstützung aus der Bevölkerung ist nach wie vor groß: Am Freitag findet ein Benefizspiel für den heute 22-Jährigen statt.

Walter und Georgine Pfäffl wohnen gemeinsam mit ihrem Sohn Simon im Denkendorfer Ortsteil Dörndorf. Etwas abgelegen reihen sich Einfamilienhäuser aneinander, in der Siedlung ist es ruhig. Nur wenige Meter entfernt, an der Hauptstraße, hat sich vor 15 Jahren der schreckliche Unfall ereignet, der das Leben der Pfäffls vollkommen verändert hat. Damals war der siebenjährige Simon auf dem Weg zum Schulbus, etwa einen Monat, nachdem die Schule nach den Sommerferien begonnen hatte. Fußballspielen war eine seiner Leidenschaften. "Ein Zehner" - also Spielmacher - sei er gewesen, erklärt sein Vater.

Im Oktober 2003 ereignete sich der schreckliche Unfall, der eine geistige und körperliche Schwerstbehinderung nach sich zog. Durch den Unfall kann Simon bis heute seinen Körper nicht selbstständig bewegen, wie viel er von seiner Umgebung wahrnimmt, kann die Familie nicht genau sagen.

Ein Highlight für die ganze Familie ist eine Delfintherapie in Curacao, die Simon bereits einige Male mitgemacht hat. Beim Schwimmen mit den Meeressäugern ist er "ein ganz anderer Typ", erzählen die Eltern. Dass eine solche Maßnahme sehr teuer ist, steht außer Frage.

Um diese und andere Therapiekosten tragen zu können, erfahren die Pfäffls große Unterstützung aus der Bevölkerung und dem persönlichen Umfeld. Eine große Säule seien Georgine Pfäffl zufolge ihre Schwestern und Freundinnen. "Ohne sie wäre unser Alltag überhaupt nicht möglich", betont sie. Hinzu kommt, dass häufig Einzelpersonen, Vereine oder Organisationen an die Familie spenden. "Von überall" komme die Hilfe, berichtet das Ehepaar. "Das bereitet mir immer wieder Gänsehaut", sagt die 53-Jährige. Doch bittet die Mutter von drei Kindern auch darum, dass die Spender verstehen müssten, dass die Familie nicht gemeinsam mit Simon zu ihnen kommen könne. Zu groß sei der Aufwand und die Belastung für ihren Sohn. Sie lade die Verantwortlichen jedoch immer zu sich nach Hause ein, "damit sie sehen können, in welcher Situation Simon ist" und wohin das Geld gehe.

Die nächste Aktion für Simon ist bereits am Freitag geplant: Um 18.30 Uhr findet ein Benefizspiel für den jungen Mann in Denkendorf statt. Zu Gast ist der Regionalligist VfB Eichstätt, der auf dem Denkendorfer Sportplatz gegen die Heimmannschaft vom SV Denkendorf antritt. Simon war dort vor seinem Unfall in der Fußball-F-Jugend aktiv.
 

Julian Bird