Eichstätt
Pioniere auf der Trans Bayerwald

Vor der offiziellen Eröffnung waren DAV-Mountainbiker aus Eichstätt auf der neuen Route unterwegs

12.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:15 Uhr
Tiefschwarze Seen und viele Höhenmeter lagen auf der Strecke bei der Trans Bayerwald. −Foto: Foto: Misslbeck

Eichstätt (EK) "Ein Alpenüberquerung fahren kann jeder, aber eine Durchquerung von Klein-Kanada, wie der Bayerische Wald auch genannt wird, ist eine ganz andere Herausforderung": Das meinen zumindest die Mountainbiker des DAV Eichstätt.

"Fordernd, wild, aussichtsreich, grün", so der Slogan der Trans Bayerwald. Diese Route, die offiziell erst im Herbst eröffnet und ausgeschildert wird, übte einen solchen Reiz auf die Mountainbiker des DAV Eichstätt aus, dass sie sich als "Trans Bayerwald Pioniere", ausgestattet nur mit Karten, Mountainbike und Mehrtagesrucksack, aufmachten, die Strecke als Pioniere zu erkunden.

Ihr Fazit: Der Slogan hält, was er verspricht. Die zahlreichen Anstiege waren oft sehr steil und forderten die Bergradler. Das Wort "flach" kann man hier getrost aus seinem Wortschatz streichen. Hinzu kam noch der schwere Rucksack, bei dem man das Gefühl hatte, er zieht einen wieder bergab. Wild und grün waren die Wälder und Bäche im "URwald" im Nationalpark Bayerischer Wald, aber auch die zahlreichen Blumenwiesen entlang der Strecke. Immer wieder konnte man seinen Blick von den aussichtsreichen Ausblicken auf die bewaldeten Höhenzüge des Bayerischen Waldes schweifen lassen.

Zwei Worte, die noch im Slogan der Trans Bayerwald fehlen, so meinen die Eichstätter, seien einsam und ruhig. In den hinteren Nordteil "Klein-Kanadas" verirren sich wenige Leute. Nur in den Ortschaften und in den Wirtschaften entlang der Strecke traf man Touristen an. Einem Kulturschock gleich fühlte es sich an, so die Biker, als sie nach Tagen von der Ruhe und Stille des Waldes wieder in die Zivilisation mit all dem Verkehr, Trubel und Lärm eintauchten.

Der Höhepunkt der Tour war für die Eichstätter der "König des Bayerwalds": der Arber. Doch auch Osser, Schachen und Dreisessel wurden mit dem Rad "erklommen". An der Trinkwassersperre Frauenau hatten sie das Gefühl, sie seien an einem Fjord in Norwegen. Auch die tiefschwarzen Seen wie der Kleine Arbersee oder die Hammerklause übten ihre eigene Faszination aus.

Beim Abstecher nach Tschechien in den Sumava Nationalpark beeindruckten die üppigen wilden Blumenwiesen und die absolute Abgeschiedenheit. Neben der Strecke hatten auch die Übernachtungen für die DAVler ihren Reiz. Nervenkitzel bot ihnen die Übernachtung im Casino in Straszny, bei der sie ihr Glück an zahlreichen Spielautomaten und Roulette versuchen konnten.

Nach vier Tagen, 270 Kilometern und 7200 Höhenmetern war die Fahrt von der Drachenstadt Furth im Wald in die Drei-Flüsse-Stadt Passau beendet. Der spektakuläre Ausblick von der Veste Oberhaus, der Burganlange in Passau, hinunter auf die Stadt sorgte ebenfalls für Staunen. Die Mountainbiker traten ihre Heimreise mit vielen tollen Erinnerungen im Gepäck an. Sicher, so sind sie sich einig, war das nicht die letzte Reise ins Abenteuerland Bayerwald.