Eichstätt
"Für die Praxis nicht tauglich"

Caritas kritisiert "Spurwechsel light" beim Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

17.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr
Fordern mehr Arbeitschancen für Geflohene in Deutschland: Angela Müller (rechts) und Lea Schweitzer von der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas. −Foto: Caritas/Esser

Eichstätt (EK) Mehr Chancen für geflüchtete Menschen auf dem Arbeitsmarkt sowie bei der Wohnungssuche wünscht sich der Caritasverband Eichstätt anlässlich des internationalen Tages der Migranten am 18. Dezember.

Der Verband begrüßt grundsätzlich, dass am Mittwoch im Bundestag ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz verabschiedet werden soll, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings stelle der Gesetzentwurf aus seiner Sicht viel zu hohe Hürden für einen "Spurwechsel" für arbeitende ausreisepflichtige Ausländer. "Das hilft weder den Betroffenen noch den Arbeitgebern", bedauert Angela Müller, Beraterin in der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas-Kreisstelle Eichstätt und Caritas-Sprecherin für diesen Bereich im Bistum Eichstätt.

Der Beraterin zufolge hat die Caritas allein im Landkreis Eichstätt "zig Fälle", bei denen geflüchtete Menschen nach einer rechtskräftigen Ablehnung ihres Asylantrages zum eigenen Leidwesen und zu dem ihrer Arbeitgeber ihre Beschäftigung beenden mussten. Sie kümmert sich zum Beispiel um einen Pakistaner, "der in der Gastronomie gute Arbeit leistete, bei den Kollegen sehr beliebt war und jetzt in der Luft hängt, während sein bisheriger Arbeitgeber vor Weihnachten Mitarbeiter sucht". Ihre Kollegin Lea Schweitzer berät unter anderem einen Mann aus Nigeria, "der im Reinigungsbereich zur vollsten Zufriedenheit seines Chefs tätig war und nach seiner Ablehnung nun wieder in der Unterkunft rumhängt und sich langweilt". Für Menschen wie sie haben die beiden Caritasberaterinnen auf Perspektiven durch das neue Gesetz gehofft. Doch für eine "Beschäftigungsduldung" stellt dieses laut dem vorliegenden Entwurf, "so hohe Hürden, dass das für kaum einen unserer Klienten möglich wird", so Angela Müller.