Eichstätt
Rauchentwicklung in der Abschiebehaftanstalt

Etwa 100 Rettungskräfte waren vor Ort

24.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:58 Uhr

−Foto: Hermann Redl

Eichstätt (DK) Zu einem Großeinsatz mussten Montagabend kurz vor 18 Uhr etwa 100 Rettungskräfte in Eichstätt ausrücken.

Zwei Häftlinge der Abschiebehaftanstalt Eichstätt randalierten laut Polizeibericht am Heiligabend in ihrer Zelle und lösten so einen Einsatz für rund 90 Hilfskräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst aus. 

Gegen 18.10 Uhr wurde die Polizei darüber informiert, dass ein 35-jährige russischer und ein 24-jähriger aserbeidschanischer Abschiebehäftling durch die Zerstörung einer Toilette einen Wasserschaden ausgelöst und danach durch das Anzünden von Bekleidung ein Feuer gelegt hätten. Mit einem abgebrochenen Tischbein beschädigte einer der Randalierer weitere Einrichtungsgegenstände der Haftanstalt.
Die alarmierten Rettungskräfte konnten den Brand schnell löschen, evakuierten das stark verrauchte Stockwerk und sammelten die betroffenen Gefangenen zunächst im Innenhof. Sie wurden später in anderen Teilen der Haftanstalt untergebracht. Ein 26-jähriger Gefangener erlitt eine Rauchgasvergiftung und musste unter polizeilicher Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Ein Häftling nutzte die Gelegenheit, überstieg während der Evakuierungsmaßnahmen eine etwa sechs Meter hohe Mauer und gelangte so in einen weiteren, gesicherten Innenhof. Dort konnte er dann von Polizeikräften widerstandslos aufgegriffen und zurückgebracht werden.
Nach einer ersten Schätzung entstand ein Sachschaden von etwa 100.000 Euro. Die Bundesstraße B13 war während der Rettungs- und Löscharbeiten für etwa zwei Stunden gesperrt. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen.