Eichstätt
Legionellenalarm

In einigen Gebäuden von Eichstätts größter Studentenwohnanlage darf derzeit nicht geduscht werden

12.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Teile der Studentenwohnanlage am Freiwasser sind von Legionellenbefall betroffen. Das Gesundheitsamt hat ein Duschverbot verhängt. −Foto: Knopp

Eichstätt (EK) Ungebetene "Gäste" in der Studentenwohnanlage am Freiwasser. Bei einer routinemäßigen Trinkwasseruntersuchung wurde dort "eine sehr hohe Belastung mit Legionellen festgestellt", wie es heißt. Die Konsequenz: Das Gesundheitsamt hat ein Duschverbot angeordnet.

Betroffen sind nach Auskunft der Hausverwaltung Klara Bernhofer vier Gebäude mit 145 des insgesamt knapp 300 Wohnungen umfassenden Komplexes: nämlich Freiwasser 5 und 7 und Gundekarstraße 20/22, jedoch nicht Gundekarstraße 12 bis 18.

Weiteren Informationen zufolge wurden die Trinkwasserproben Mitte Dezember entnommen, das Ergebnis lag dann Ende Dezember vor. Die Hausverwaltung habe daraufhin umgehend die Bewohner davon in Kenntnis gesetzt und alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, so Geschäftsführer Bernd Müller gegenüber unserer Zeitung: "So wurden zum Beispiel bereits an Silvester erste Umbaumaßnahmen und Spülungen durchgeführt."

Wie sich herausgestellt hatte, war ein defekter Messfühler dafür verantwortlich, dass die notwendige Temperatur von 60 Grad im Warmwasservorlauf nicht erreicht wurde. Die Folge: Legionellenbefall in den Trinkwasserleitungen. Mittlerweile wurde die Temperatur auf 70 Grad angehoben, um die Leitungen thermisch zu desinfizieren. Zuvor war das gesamte System entleert und mit frischem Wasser befüllt worden.

Die nächsten Proben sind am vergangenen Dienstag entnommen worden - mit dem Ergebnis wird Ende kommender Woche gerechnet. So lange wird das Duschverbot aufrechterhalten. Die Bewohner scheinen dies mit Fassung zu tragen: Geduscht werde halt bei Freunden oder nach dem Sport an der Uni, wie zu hören war. Krankheitsfälle seien nicht bekannt, erklärte Bernd Müller. „Die Legionellen-Problematik ist nicht ungewöhnlich“, so Müller weiter, „die kommt in jeder größeren Wohnanlage leider immer wieder mal vor.“ Am Freiwasser sei dies allerdings zum ersten Mal der Fall.

Eigentlich müssten die Bewohner die Leitungen alle 72 Stunden durchspülen, um vorzubeugen: „Wenn Semesterferien sind, ist das natürlich schwierig.“ Parallel zu den laufenden Maßnahmen werde eine Gefährdungsanalyse für die Studentenwohnanlage erstellt, um das Risiko künftig zu minimieren.