Eichstätt
Zu Corona kam noch schlechtes Wetter

"Sehr durchwachsene" Saison im Inselbad - Knapp über 59000 Besucherinnen und Besucher

17.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:50 Uhr
Der 17. Juni war einer der besseren Tage in dieser Saison im Eichstätter Inselbad. Da wurden immerhin 1215 Besucherinnen und Besucher gezählt. −Foto: Chloupek (Archiv)

Eichstätt - Die zweite Corona-Saison im Eichstätter Inselbad - und dazu noch wenig sommerliches Wetter: Kein Wunder, dass die Stadtwerke von einer "sehr durchwachsenen Bilanz" für das Jahr 2021 sprechen. Exakt 59051 Besucherinnen und Besucher wurden im Zeitraum von 29. Mai bis 12. September gezählt. In einer normalen Saison strömen für gewöhnlich weit über 100000 Besucherinnen und Besucher ins Inselbad.

Schnitt deutlich schlechter als im vergangenen Jahr

Heuer war es wegen Corona wieder eine verkürzte Saison, aber immerhin war sie etwas länger als im vergangenen Jahr: Damals konnte erst am 8. Juni geöffnet werden, und es wurde auch früher geschlossen, was dann nur 84 Betriebstage mit 57222 Badegästen zur Folge hatte. Dieses Jahr sind immerhin 107 Betriebstage zusammengekommen. Der Besucherschnitt gegenüber dem Vorjahr sank somit von 681 auf 552 pro Tag.

"Die aufgrund der Coronavirus-Pandemie umzusetzenden Hygieneschutzmaßnahmen zwangen wiederum zu deutlichen Einschränkungen beim Badebetrieb", so der Geschäftsführer der Stadtwerke, Wolfgang Brandl, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Daneben schlugen sich im Jahr 2021 aber auch die gegenüber den Vorjahren schlechten Witterungsverhältnisse mit nur wenigen Sonnentagen und nur wenigen längeren Schönwetterperioden in den Monaten Juli und August 2021 nieder." Konkret bedeutet das, dass der Juni mit 22837 Besucherinnen und Besuchern noch recht ordentlich war, der Juli und August mit 15967 beziehungsweise 12420 Badegästen deutlich schwächelten. Gerade im August konnte man die in der Statistik aufgezählten sogenannten "sehr warmen Tage" an den Fingern einer Hand abzählen. Die einzige längere Schönwetterperiode war vom 14. bis 21. Juni mit acht aufeinanderfolgenden "sehr warmen Tagen".

Die höchste Besucherzahl war übrigens am Donnerstag, 12. August, mit 1312 Badegästen zu verzeichnen. Nur 16-mal gelang in dieser Saison der Sprung über die 1000er-Marke. Der besucherschwächste Tag war der 28. August, ein kühler und regnerischer Samstag, mit 135 Unentwegten. Geschwommen wurde auch heuer wieder im Drei-Schicht-Betrieb - bis auf die letzten zwölf Tage im September. Aus wirtschaftlicher Sicht sei zu prognostizieren, so Wolfgang Brandl, dass das Defizit des Inselbads im Jahr 2021 aufgrund der geringen Besucherzahlen bei über 100 Betriebstagen voraussichtlich 900000 Euro überschreiten kann: "Hierbei wird sich insbesondere auch die Verlängerung der Badesaison bis zum 12. September niederschlagen." Überschlägig sei davon auszugehen, dass jeder Betriebstag des Inselbads unter Corona-Bedingungen ein Defizit von bis zu 9000 Euro auslöse.

Bis zu 9000 Euro Defizitpro Tag

"Der Betrieb eines Freibads unter Corona-Bedingungen erfordert damit ganz erhebliche wirtschaftliche Anstrengungen, die dauerhaft nur schwer geleistet werden können", bilanziert Brandl.

Ein kleines Trostpflaster: Die Stadtwerke, ergänzt er, hätten sich in den vergangenen Tagen über die zahlreichen Zuschriften und Mitteilungen gefreut, "die trotz der erheblichen Einschränkungen den Betrieb des Bades, aber auch die Höflichkeit des Personals lobend erwähnten".

EK

Jürgen Knopp