Eichstätt
Saison für Schatzsucher ist eröffnet

Ab 30. Mai darf im Besuchersteinbruch auf dem Blumenberg bei Eichstätt wieder geklopft werden

29.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr
Es geht wieder los: Noch haben Eichstätts Landrat Alex Anetsberger und Steinbruch-Chef Georg Bergér (mit Hygienekonzept in Händen) den Fossiliensteinbruch für sich alleine, ab diesem Pfingstsamstag aber ist er wieder für Besucher geöffnet. −Foto: Naturpark Altmühltal

Eichstätt - Viel Platz und ein neues Hygienekonzept: Der Steinbruch für Fossiliensammler am Blumenberg bei Eichstätt ist bestens auf die aktuellen Anforderungen eingestellt.

 

Bevor hier am Pfingstsamstag, 30. Mai, die ersten Fossilienjäger auf Schatzsuche gehen, machte sich am vergangenen Donnerstag der neue Eichstätter Landrat Alex Anetsberger zusammen mit Georg Bergér ein Bild von der Fossiliensuche in Corona-Zeiten.

"Zum Beginn der Pfingstferien kann es jetzt endlich losgehen - mit fast zwei Monaten Verspätung", freute sich Steinbruch-Chef Bergér. Unter normalen Umständen beginnt die Saison im Besuchersteinbruch schon am ersten Wochenende der Osterferien, doch das war dieses Jahr wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie undenkbar. Jetzt dürfen Freizeiteinrichtungen wie der Fossiliensteinbruch wieder öffnen, müssen dafür aber ein ausführliches Hygienekonzept vorweisen und natürlich auch umsetzen.

Im weitläufigen Steinbruch ist das zum Glück relativ einfach. Das Gelände ist so groß, dass die Einhaltung der Abstandsregeln nicht schwerfällt. Das stellte auch Alex Anetsberger bei seinem Besuch fest. "Die Fossilien sind ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal unseres Landkreises und des Naturpark Altmühltal", betonte der Landrat. "Deswegen sind wir besonders froh, dass die Steinbrüche für Hobbysammler wieder öffnen dürfen. Die Fossiliensuche ist jetzt eine ideale Freizeitaktivität für Familien: Man kommt raus, bewegt sich und hält trotzdem Abstand. "

Zudem können die Steinbruchbesucher von ihrem Ausflug auch noch besondere Souvenirs mit nach Hause nehmen - etwa Dendriten, Ammoniten, Haarsterne oder einen Fisch, der vor Jahrmillionen im Jurameer herumschwamm. "Schließlich", so Georg Bergér, "kamen in diesem Steinbruch schon Sensationsfunde wie der Ichthyosaurier zu Tage, nur knapp 100 Meter davon entfernt wurde das berühmte Blumenberger Exemplar des Urvogels Archaeopteryx entdeckt, der in Berlin zu besichtigen ist. "

Um die Fundchancen in Eichstätt zu erhöhen, wurde der Steinbruch vor der Saisoneröffnung noch vom Schutt geräumt. Die Vorfreude ist nicht nur bei Georg Bergér groß: Das bewiesen gleich mehrere Touristen, die während des Vor-Ort-Termins am Eingang nachfragten, ob die Fossiliensuche schon wieder möglich sei.

Unter dem wachsamen Blick des lebensgroßen Allosaurus-Modells gehen kleine und große Dinofans ab dem Wochenende wieder täglich von 10 bis 17 Uhr auf die Suche. Alles, was sie dafür brauchen, sind Hammer und Meißel. Wer das Werkzeug nicht zu Hause hat, kann es an Ort und Stelle ausleihen.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es noch für Georg Bergér und die Fossilienfans: Das nahe Museum auf dem Harthof bleibt vorerst geschlossen. "Die strengen Hygieneauflagen umzusetzen bedeutet einen großen Aufwand für den Museumsverein", erklärte Bergér. "Deshalb wollen wir jetzt erst einmal abwarten, wie der Betrieb im Steinbruch läuft. " Demnächst wird auch das Museum mit den schönsten Funden aus den Steinbrüchen der Familie Bergér wieder öffnen. "Und bis dahin", so der Chef, "freuen wir uns auf viele Besucher im Steinbruch. Es warten garantiert noch jede Menge Schätze aus der Jurazeit auf Entdeckung. "

EK