Pietenfeld
Mit einem Corona-Lied ins Radio

Neunjähriger singt über ungewöhnliche Osterferien und "das blöde Virus"

10.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr
"Heute sind die Osterferien endlich da, normalerweise schrei ich da laut: Hipp hipp, hurra!" - aber gerade ist alles ganz ungewohnt. Davon singt der neunjährige Simon Pintzka aus Pietenfeld. Das Lied ist aus einem Gespräch mit seiner Mutter Regina entstanden. −Foto: Kleinhans

Pietenfeld - Der neunjährige Simon Pintzka aus Pietenfeld beweist: Daheim sein kann kreativ machen.

Er hat ein Lied über Corona geschrieben, das Radio IN diesen Samstag spielt. Wie andere Kinder auch verbringt Simon wegen der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause. Gleich zu Ferienbeginn hat er sich seinem Hobby gewidmet: dem Gitarrespielen. "Eigentlich war mir langweilig und ich habe versucht, auf der Gitarre einen Hit aus dem Radio zu spielen", erzählt Simon. "Dabei habe ich mich mit Mama über das Coronavirus unterhalten. Sie hat dann angefangen, etwas davon aufzuschreiben. " Im Gespräch stellen Mutter und Sohn fest, dass sich manches davon zufällig reimt, und so entstand die Idee, einen Liedtext daraus zu machen. "Ich habe für Papas Geburtstag auf die Melodie des Kinderliedes ,Zwei kleine Wölfe' einen Text gedichtet und diese gleich wieder benutzt, da ich das seit dem Zeltlager super auf der Gitarre spielen kann. " Gemeinsam mit Mutter Regina entstanden so innerhalb kurzer Zeit vier Strophen eines richtigen Ohrwurms.

"Heute sind die Osterferien endlich da, normalerweise schrei ich da laut: Hipp hipp, hurra! ", so beginnt das Lied und schildert anschließend den völlig anderen Alltag von Simon in der Zeit des Coronavirus. Er beschreibt darin alltägliche Handlungen aus Sicht eines Kindes in den Ferien und die neuen Begebenheiten. Mit seinem Lied verdeutlicht er, wie man sich vor dem Virus schützen kann, indem man zu Hause bleibt oder Abstand hält, aber auch den Verzicht. Sein Song ist nicht nur für Kinder gemacht, sondern kann auch bei Erwachsenen für Begeisterung sorgen. Die eingängige Melodie und die stimmige Begleitung durch sein Gitarrenspiel und die Klavierbegleitung der Mutter tun ihr Übriges, um das Lied zum Ohrwurm werden zu lassen. "Mir wäre sogar noch eine weitere Strophe zum Thema Homeschooling eingefallen, aber dazu hatte Simon keine Lust mehr", erzählt die Mutter lachend. Apropos Schule: Auch seiner Lehrerin, der Schulleiterin der Grundschule Adelschlag, hat Simon das Lied geschickt. Sie gab den Song an Simons Mitschüler weiter und empfahl zugleich, ihn ans Radio zu schicken. "Das hat dann erstmal für Sorge wegen GEMA-Rechten bei mir gesorgt", berichtet die Mutter. Doch diese konnten ausgeräumt werden - und nun erklingt Simons Lied am heutigen Samstag um 9:10 Uhr bei Radio IN. Zudem kann man es auf YouTube anhören, dort findet man das Lied unter dem Titel "Simons Corona Song".

Die Aufnahme gestaltete sich schwieriger als gedacht, wie beide erzählen: "Vier Strophen ohne Fehler aufnehmen war gar nicht so leicht. " Letztendlich haben sie erst die Begleitung und dann den Gesang aufgenommen, mit Hilfe von Simons großem Bruder Leon, "der die Technik beherrscht". Ein Video gibt es zwar noch nicht, aber Simon kann sich durchaus vorstellen, sein Lied auch noch für alle "sichtbar" zu machen. Und wie er bereits in der letzten Strophe singt, wird ihn "das blöde Virus nicht kleinkriegen". Er möchte seinen zehnten Geburtstag, den er Ende April begeht, mit einer Party feiern - wenn auch vielleicht etwas später.

EK