Eichstätt
Mit dem Dudelsack gegen Corona

Eichstätter Band Tir Nan Og unterstützt mit eigens aufgenommenen Liedern das Deutsche Rote Kreuz

03.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:36 Uhr
Andreas Fingas, der bei Tir Nan Og unter anderem den Dudelsack spielt, steht am liebsten vor Publikum. Für die Benefizsongs wurde aber kurzerhand das Wohnzimmer zum Aufnahmestudio umfunktioniert. −Foto: Fingas

Eichstätt - Aus der Not eine Tugend gemacht: Zwar darf die Eichstätter Band Tir Nan Og derzeit nicht gemeinsam proben, doch auch getrennt voneinander haben die Musiker Lieder eingespielt. Deren Erlös kommt dem Deutschen Roten Kreuz zugute.

Doch der Reihe nach: Schon lange war es den Bandmitgliedern ein Anliegen, auch einmal reine Instrumentalstücke aufzunehmen. Doch so sehr man diesen Wunsch auch verfolgte: Es hat in den vergangenen Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen nicht geklappt. Die derzeitige Coronakrise mit ihren Ausgangsbeschränkungen hat nun dafür gesorgt, dass die sechs Musiker diesen Wunsch endlich in die Tat umsetzen können - und das Ganze noch dazu für einen guten Zweck: Weil die Bandmitglieder derzeit auf die eigenen vier Wände beschränkt sind, wurde die Idee geboren, dass jeder sein Instrument oder seine Instrumente alleine aufnimmt und das Ganze dann am Computer zusammengesetzt wird. "Zum Glück hat jeder von uns geeignete Mikrofone zu Hause, so dass wir unsere Instrumente auch in einer guten Tonqualität einspielen konnten", sagt Robert Meyer, der Mitgründer der Band und Öffentlichkeitsbeauftragte.

Gesagt getan: Mancher Kellerraum oder auch Arbeitszimmer wurde so in den vergangenen Tagen zu einem kleinen provisorischen Tonstudio umgebaut. Einer der sechs Musiker legt los, spielt seine Melodie ein und schickt sie an den nächsten weiter. Der wiederum spielt sein Instrument auf die erste Tonspur drauf. "Der erste Musiker gibt dabei freilich das Tempo vor", sagt Meyer. Die Methode ist dabei eigentlich ganz einfach: Querflöte plus Geige plus Dudelsack plus Gitarre plus Schlagzeug ergibt am Ende ein Lied.

Doch damit nicht genug: In den kommenden Tagen ist auch geplant, das Lied "Ode an die Freude", das sich von Italien ausgehend als Song gegen die Coronakrise etabliert hat, mit insgesamt etwa 25 verschiedenen Musikern einzuspielen - der modernen Technik sei Dank, dass dies auch getrennt voneinander funktioniert und hier ein äußerst vielfältiges Musikstück entstehen kann.

Und das Ganze ist dann auch noch für einen guten Zweck: "Wir wollen mit diesen Liedern kein Geld verdienen", sagt Meyer. Man habe sich vielmehr überlegt, wie man in Zeiten der Coronakrise helfen könne. Aus Amerika stammt die Technik, dass man auf einer Homepage unkompliziert Lieder einstellt und das eingenommene Geld an einen wohltätigen Zweck weiterleitet. Derzeit sind auf dieser Plattform vier Tunes hinterlegt, darunter etwa "Cooley's Reel" oder "Si Bheag Si Mhor". Die Plattform ist direkt zu erreichen über tirnanogfolk.bandcamp.com oder über die Webseite der Band tirnan.org. Dort kann man sich Lieder anhören, der Download pro Lied kostet einen Euro, wer möchte, kann aber auch mehr spenden. Der Erlös dieser Benefizaktion geht an den Nothilfefonds des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

EK