Adelschlag
"Maximale Flexibilität"

Digitalisierung, Ganztagsbetreuung und Corona - Leiterin Andrea Bittl sieht die Grundschule Adelschlag gut aufgestellt

21.04.2021 | Stand 25.04.2021, 3:33 Uhr
Die Grundschule Adelschlag ist beim Thema Digitalisierung auf dem neuesten Stand. Hier präsentiert die Lehrerin Ivana Schneider im Klassenzimmer der 2. Klasse mittels interaktiver Tafel das aktuelle Wochenprogramm. Die Schülerinnen und Schüler können an den Tablet-Computern bereits kleinere Aufgaben erledigen. −Foto: Alberter

Adelschlag - Dass Schulen in Pandemiezeiten mit der Digitalisierung und vor allem einer adäquaten Ausstattung hadern, ist in diesen Tagen häufig zu lesen und zu hören.

 

Sehr positive Nachrichten zu diesem Thema hingegen konnte die Schulleiterin der Grundschule Adelschlag, Andrea Bittl, den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung überbringen. Das im vergangenen Jahr beschlossene Digitalisierungskonzept und die damit verbundene Teilnahme an mehreren Förderprogrammen des Freistaates Bayern zur Ausstattung von Schulen und Klassenzimmern kann rückblickend als Glücksfall für die Grundschule bezeichnet werden. "Wir sind in Sachen Digitalisierung jetzt auf dem neuesten Stand", sagte Bittl.

Von der Zustimmung durch den Gemeinderat bis zur Umsetzung verging knapp ein Jahr, was aus Sicht der Leiterin durchaus als "sportlich" bezeichnet werden kann. Mittlerweile sind alle Klassenzimmer mit Netzwerkanschluss, interaktiver Tafel und Dokumentenkamera ausgestattet. Den Lehrerinnen und Lehrern wird ein Notebook mit entsprechender Software zur Verfügung gestellt, weiterhin können zwei Klassensätze Tablets genutzt werden. Für die drahtlose Netzwerkanbindung wurde das Wlan ausgebaut, so steht überall im Schulgebäude sowohl ein spezielles Schüler- als auch ein allgemeines Netzwerk zur Nutzung. "Für uns als Grundschule ist die Ausstattung nun optimal und vor allem in Pandemiezeiten eine große Erleichterung", sagte Andrea Bittl, die bei der Projektvorstellung im März 2020 aber auch vor einer "Überdigitalisierung" gewarnt hatte.

Die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen haben in den ersten Schuljahren Priorität, zusätzlich werden die Kinder ab der zweiten Klasse auch an ein Lernen mit neuen Medien herangeführt. Dabei steht insbesondere ein sinnvoller und verantwortungsvoller Umgang an erster Stelle. In Summe wurden Investitionen in Höhe von 162000 Euro in Auftrag gegeben, der Eigenanteil der Gemeinde beträgt dabei rund 97000 Euro. Dass es mit der einmaligen Investition nicht getan sei, stellte Bürgermeister Andreas Birzer klar. "Die Entwicklungen auf diesem Gebiet gehen ständig weiter, das merkt jeder spätestens an seinen privaten Endgeräten. " Deswegen müsse man hier immer wieder auf einen aktuellen Stand kommen, um beim Thema Digitalisierung Schritt halten zu können.

In ihren allgemeinen Informationen berichtete Andrea Bittl von einer guten Auslastung der Grundschule im laufenden Jahr. Zu "normalen" Zeiten besuchen 135 Kinder in sieben Klassen das Schulgebäude, die ersten bis dritten Klassen fahren zweizügig. Im nächsten Schuljahr bekommt die Schulfamilie voraussichtlich Zuwachs, nach Schätzungen werden es 146 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen.

Das heiß diskutierte Thema Corona-Schnelltests für Kinder erweise sich als weit weniger problematisch als im Vorfeld befürchtet, zudem seien alle Lehrkräfte bereits geimpft, erläuterte die Pädagogin. Der gesamte Schulbetrieb beschäftigt insgesamt 30 Menschen, vom Lehrpersonal über die Putzfrauen bis hin zum Hausmeister, die zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten.

Neben den musikalischen Projekten (Bläserklasse und JeKI), die zum großen Bedauern von Bittl aufgrund der Pandemie komplett gestoppt sind, strebt die Grundschule auch die Zertifizierung zur "Umweltschule" an. In Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Eichstätt wurden bereits mehr als 100 Sträucher rund um das Schulgebäude gepflanzt, die Bänke und Stühle für ein Klassenzimmer im Freien stehen ebenfalls.

Auch die Nachfrage nach Betreuung im Anschluss an die Schulzeit hält Schritt mit der positiven Entwicklung der Schülerzahlen, wie die Leiterin der offenen Ganztageseinrichtung Frauke Schwandt den Gemeinderäten an den Buchungszahlen verdeutlichte. Im Jahr 2019 betrug die Betreuungsquote noch 34 Prozent (der Grundschüler), im kommenden Schuljahr werden rund 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler nach der Schule betreut. "Der Bedarf ist sehr hoch, und wir versuchen dabei, den Eltern auch eine maximale Flexibilität zu bieten", sagte die Leiterin. Ging anfangs die Betreuungszeit bis 16 Uhr, sind nun auch kürzere Zeiten bis 13 beziehungsweise 14 Uhr möglich. Neben der Hausaufgabenbegleitung steht auch kreatives Arbeiten und Spielen auf der Agenda. So wie alle Einrichtungen dieser Art hat auch der Ganztag mit den Einschränkungen der Pandemie zu kämpfen, obwohl viele "Kurzzeitkinder" derzeit zuhause betreut werden. "Sobald wir wieder ein volles Betreuungsprogramm anbieten können, stoßen wir mit großer Sicherheit an unsere Kapazitätsgrenzen", so die beiden Leiterinnen Bittl und Schwandt unisono.

Mit einer "Hausaufgabe" für den Gemeinderat schlossen beide ihre Ausführungen ab: Da mit der Einrichtung einer zweiten 4. Klasse im kommenden Schuljahr ein Raum für den offenen Ganztag fehlt, solle sich dieser Gedanken zur Lösung der Platzprobleme machen. Selbstverständlich mit Unterstützung der Schulfamilie.

EK