Eichstätt
Guter Start trotz Corona-Krise

Der Unverpackt-Laden "Einfach so" in Eichstätt hat vor einem Monat geöffnet - Erste Zwischenbilanz

24.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:18 Uhr
Die Mitarbeiterinnen des Unverpackt-Ladens befüllen die Gläser; normalerweise können die Kunden eigenhändig die gewünschte Menge Müsli zapfen, wegen Corona ist das aber zurzeit nicht möglich. −Foto: Kurz

Eichstätt - Die Neueröffnung ist mitten in die Corona-Krise gefallen, die große Einweihungsparty musste ausbleiben.

 

Aber seit genau einem Monat gibt es ihn: "Einfach so", den ersten Unverpackt-Laden in Eichstätt. Wie nehmen die Kunden das Angebot in der Anfangszeit an? "Überraschend gut", sagt Petra Schmidt, Vorstandsvorsitzende der Unverpackt-Genossenschaft. Einige hätten sich schon lange auf den Laden gefreut, und sie würden immer gut vorbereitet kommen, also ihre Behälter vorher wiegen und beschriften.

 

Das Prinzip eines Unverpackt-Ladens ist ja, dass die Kundinnen und Kunden ihre eigenen Dosen, Gläser und Boxen mitbringen, in die sie dann selbst Popcornmais, Dinkelflocken oder Spaghetti abfüllen können. Wegen der Corona-Maßnahmen ist das zurzeit nicht möglich, diesen Teil müssen die Mitarbeiterinnen übernehmen - was Schmidt besonders schade findet, denn gerade das eigenhändige Abfüllen mache einen Einkauf im Unverpackt-Laden doch aus.

 

Weil die Kunden sowieso nicht selbst Hand an die Getreide-Zapfhähne legen können, bietet der Laden einen Service an: Man kann seine Behältnisse im Laden abgeben und sie vorher entsprechend beschriften, samt gewünschter Mengenangabe. Hygienevorschriften müssen die Mitarbeiterinnen ohnehin befolgen, "wir haben dieselben Regeln wie eine Küche in der Gastronomie", sagt Schmidt. Zusätzlich desinfiziere sie nach jedem Kunden ihre Hände; direkten Kontakt mit den Lebensmitteln habe sie beim Abfüllen ohnehin nicht.

Der Kundenkreis sei breitgefächert: junge Studenten, Familien und Ältere. Manche erzählten ihr auch, dass sie allein wohnen und endlich unkompliziert kleine Mengen kaufen können - etwa die Portion Popcorn zum abendlichen Film.

Neben Getreide bietet der Laden auch Molkerei-Produkte an oder Eier, außerdem Hygieneartikel und Waschmittel. "Regional, bio und fair" seien die Grundsätze, so Schmidt; "saisonal" werde noch dazukommen, sobald entsprechende Lebensmittel angeboten werden. Allen, die sich mit dem Unverpackt-Prinzip vertraut machen oder sich informieren möchten, empfiehlt Schmidt den Montag- oder Dienstagvormittag, wo es noch relativ ruhig zugehe. Am Samstag sei es immer voll, mit einer Schlange auf der Straße, weil ja nur zwei Kunden gleichzeitig hineindürfen. Trotz der Krise ein gutes Omen für den neuen Laden.

EK