Eichstätt
Ein erster "Testlauf"

Seit Montag sind die Grundschulen wieder teilweise geöffnet - Alle Busse fahren wieder - Spärlich besetzt

12.05.2020 | Stand 23.09.2023, 11:59 Uhr
Hermann Redl
Recht überschaubar ist derzeit noch die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die mit Bussen zum Unterricht gefahren werden. Momentan läuft alles noch sehr geregelt ab. −Foto: Redl

Eichstätt - Ein Hauch von Normalität ist seit Montag wieder an den Haltestellen vor den Schulen im Landkreis Eichstätt zu spüren: Die Busse fahren wieder.

 

Und zwar "mit vollem Programm", wie es von der Firma Jägle-Verkehrsbetriebe aus Eichstätt heißt. "Auch wenn nur ein Bruchteil der Schüler zur Schule und von dort wieder nach Hause gebracht werden muss, sind bei uns alle Busse - wie in Zeiten vor Corona - im Einsatz", sagt Eva Bittl, die bei dem Eichstätter Busunternehmen für die Disposition zuständig ist.

Nach der teilweisen Öffnung der weiterführenden Schulen für die Abschlussklassen sowie die Jahrgänge, die im nächsten Schuljahr ihren Abschluss machen, hat seit Montag auch für die Vierklässler an den Grundschulen wieder der Schulalltag begonnen. Dennoch werden bereits jetzt alle Schulbusse wieder eingesetzt. "In normalen Zeiten", so Christian Geyer, beim Landratsamt Eichstätt für die Schülerbeförderung verantwortlich, "werden im Landkreis täglich etwa 5000 Schülerinnen und Schüler befördert, jetzt dürften es maximal etwa 20 Prozent davon sein".

Dies bedeutet auch, dass in einem der großen Gelenkbusse, die für die Schülerbeförderung auch jetzt bereits auf den Straßen wieder unterwegs sind und Platz für etwa 150 Schülerinnen und Schüler bieten, derzeit nur ein Bruchteil der Plätze besetzt ist. Viel Raum also für die Schüler. Dennoch gibt es laut Gesundheitsministerium lediglich die Aufforderung zur "bestmöglichen Einhaltung des Abstandsgebots". Einer Anweisung des Ministeriums zufolge gilt in Schulbussen allerdings Maskenpflicht sowie die "konsequente Anwendung des Hygienekonzepts (tägliche Reinhaltung und Belüftung der Busse), zu deren Überwachung und Einhaltung die Busunternehmen verpflichtet sind.

Geyer weist aber darauf hin, dass derzeit angesichts der spärlichen Besetzung auch das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden könnte. Der Mitarbeiter des Landratsamtes war am Montag selbst in Schulbussen unterwegs, um sich vom reibungslosen Ablauf der Beförderung zu überzeugen. "Die Schüler hatten Masken auf, die Busfahrer selbst waren durch Absperrbänder geschützt, und in den Bussen war genügend Platz, um auch Abstand zwischen den einzelnen Fahrgästen einzuhalten. " Allerdings sei es auch vorgekommen, dass Schüler in einer Sitzreihe nebeneinandergesessen wären, obwohl Reihen leer gewesen seien. Was die für die Schülerbeförderung Verantwortlichen sowie die Busunternehmen im Landkreis betrifft, stellt Geyer fest: "Wir sind momentan gut gerüstet, der Bus stellt keinen Infektionsherd dar. "

Von einem geregelten Ablauf der Beförderung spricht auch Heike Bürkl, Leiterin der Grundschule Am Graben in Eichstätt. "Die Busse waren sehr spärlich besetzt, die Schüler trugen alle Masken", sagt sie auf Anfrage unserer Zeitung. Sie spricht von einem "Testlauf", der bestanden worden sei. Wie es allerdings dann aussehe, wenn wieder mehr Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen, könne sie nicht sagen.

Das wissen auch Christian Geyer und Eva Bittl nicht. Der Mitarbeiter des Landratsamtes und die Disponentin bei Jägle "fahren auf Sicht", was heißt, dass sie sich zwar auf die weitere Öffnung der Schulen einstellen, wie sie ab nächster Woche kommen soll, wie dies alles aber im Einzelfall geregelt wird, müsse sich dann zeigen. Denn wenn nächste Woche die Zahl der Schülerinnen und Schüler zunimmt, reichen die Busse immer noch aus, um eine geregelte Beförderung wie in den Zeiten vor Ausbruch des Coronavirus sicherzustellen. Doch ob es nach Pfingsten zu einer Rückkehr in einen zwar anderen, aber etwas normalen Schulalltag kommt, steht in den Sternen. Das zeige sich "Woche für Woche neu anhand der Infektionszahlen. " Und wie es dann mit der Schülerbeförderung weitergehe, werde sich dann zeigen. Busse in Reserve wären eventuell vorhanden, an Fahrern allerdings herrscht Mangelware. "Der Arbeitsmarkt ist total leergefegt", sagt Eva Bittl.

EK

Hermann Redl