Buxheim
Ein neues Bett für die Schutter

Der Flutkanal bei Buxheim wird auf einer Länge von 250 Metern renaturiert und aufgewertet

04.11.2014 | Stand 02.12.2020, 22:02 Uhr

An der Baustelle: Diplomgeografin Stephanie Friedrich, Josef Wenzl, Ralf Ottmann (Sachgebietsleiter Wasserbau- und Gewässerentwicklung im Landkreis Eichstätt), Bürgermeister Peter Doliwa und Ingenieur Josef Breitenhuber - Foto: imb

Buxheim (EK) Auf Initiative von Antje Arnold und Josef Breitenhuber vom Buxheimer Arbeitskreis Klimaschutz wird der Schutterflutkanal in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt in einem Teilstück renaturiert. Jetzt machten sich die Verantwortlichen ein Bild an der Baustelle.

Nachdem die Gemeinde Buxheim zwischen Mittlerer Au und Unterem Moos der Gemarkung Mühlhausen etwa 4000 Quadratmeter zur Verfügung gestellt hat, soll die Renaturierung auf einer Länge von etwa 250 Meter durchgeführt werden. Dabei wird der in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts angelegte begradigte Bachlauf in geschwungener Linie nach Süden verlegt und naturnah mit Prall- und Gleitufer ausgebaut.

Der neue Wasserlauf wird mit einer Tiefe von 35 Zentimeter und einer Sohlenbreite von 1,50 bis zwei Meter angelegt. Zudem wird in diesem wellenförmigen Lauf punktuell Altmühltaler Kiesmaterial eingebracht. Dabei ist die etwa zehn Zentimeter dicke Kiessohle ein wichtiger Baustein zur Bildung der Ökologie, wie bei einer Ortsbegehung erläutert wurde.

Durch den zusätzlichen Einbau von Totholz (Wurzelstöcken) soll auch die Lebensraumvielfalt von Fischen und Pflanzen erhöht werden, so die Absicht der Experten des Wasserwirtschaftsamtes.

Der Schutterflutkanal wird im Renaturierungsabschnitt bis auf zwei kleinere Altgewässer und eine durchgehende Flutmulde zur Hochwasserentlastung teilweise verfüllt. Die Fläche zwischen dem alten und dem neuen Fließgewässer sowie das südliche Ufer werden zur Schaffung wirksamer Feuchtbiotope großzügig und unregelmäßig abgetragen.

Insgesamt müssen nach Angaben von Josef Wenzl, dem Vorarbeiter der Flussmeisterstelle Eichstätt, für dieses Projekt etwa 2800 Kubikmeter Erdboden bewegt werden. Das Ufer des neuen Fließgewässers wird punktweise, vor allem aber in den Pralluferbereichen, mit Schwarzerlen bepflanzt. Dies sorgt für eine Beschattung des Gewässers und liefert dabei einen natürlichen Eintrag von Totholz und Falllaub als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Kleinstorganismen. Auf den abgetragenen Flächen wird sich aufgrund des hohen Feuchtegrades vergleichsweise gegenüber dem Ausgangszustand eine deutlich artenreichere Auevegetation entwickeln. Zusätzlich entsteht ein neuer strukturreicher Fließgewässerlebensraum. Mit dem großzügigen Geländeabtrag wird darüber hinaus das natürliche Wasserrückhaltevermögen verbessert.

Eine Veränderung der Hochwassersituation durch den ökologischen Ausbau sowie negative Beeinträchtigungen für anliegende Grundstücksflächen und -eigentümer können mit Sicherheit ausgeschlossen werden, hieß es.

Die Kosten der Renaturierung von etwa 25 000 Euro (Erdarbeiten, Einbau von Sohlsubstrat, Initialpflanzung aus Schwarzerlen) trägt der Freistaat Bayern. Für Diplomgeografin Stephanie Friedrich vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt trägt dieses Projekt immens zur Aufwertung des Gewässers bei, das vor allem im Umfeld der Fauna und Flora nützt. Auch der Anglerverein Buxheim begrüßt diesen Bau.