Eichstätt
"Brezen essen und schon um sechs Uhr aufstehen"

20 italienische Austausch-Schüler vom "Liceo Giovanni da Castiglione" waren zu Gast am Gabrieli-Gymnasium

28.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:20 Uhr
Auf der Dachterrasse des Gabrieli-Gymnasiums präsentierten sich die italienischen Gastschüler, neben GG-Schulleiter Adalhard Biederer (links) hinten stehend die Begleitlehrkräfte Martina Diemel und Paola Salvi, rechts GG-Lehrerin Kathrin Pesch. −Foto: Buckl

Eichstätt (buk) "Das Essen ist komisch, aber Bier und Würste sind lecker", meinen Chiara und Luisa, wenn sie Eichstätt beschreiben sollen, "Brezen essen und schon um sechs Uhr aufstehen" assoziiert Claudia mit Deutschland: Alle drei gehören zur Gruppe der 20 italienischen Austausch-Schüler, die soeben eine Woche lang am Gabrieli-Gymnasium zu Gast waren.

Vorgestern, am Mittwoch, reisten die 17 Mädchen und drei Jungs vom "Liceo Giovanni da Castiglione" wieder ab, reich an Erlebnissen und neuen Erfahrungen wie an neuen Freundschaften.

Begleitet wurden sie von ihren Deutsch-Lehrerinnen Paola Salvi und Martina Diemel, die in Arezzo wohnt, aber aus Bochum stammt, beide begleiteten schon mehrfach italienische Schülergruppen nach Eichstätt, wo seit acht Jahren eine Austausch-Partnerschaft mit dem Gabrieli-Gymnasium besteht.

Was sie als typisch deutsch empfanden, konnten die jungen Südländerinnen und Südländer im Rahmen einer Unterrichtsstunde am GG zu Papier bringen; oft fiel ihnen dabei positiv auf, dass man in Deutschland im Gegensatz zu ihrer Heimat samstags nicht in die Schule gehen muss, "dass die Leute immer pünktlich sind", das "Land ordentlich" und "diese wunderbare Schule gut organisiert" ("grande organisatione! ") ist - offensichtlich im Gegensatz zu ihrer Heimat: "Wir sind sehr chaotisch", meint Giacomo, ohne sich daran zu stören, dass er damit Vorurteile verstärkt.

Am Gabrieli-Gymnasium organisiert wurde das Programm für die 10. Jahrgangsstufe wie schon im Vorjahr von der Biologie-Lehrerin Katrin Pesch, die ihrerseits auch schon mehrfach am Liceo Giovanni da Castiglione zu Gast war, unterstützt wurde sie dabei von ihrer Kollegin Iris Julius. Den Austausch gestartet hatte 2011 Italienischlehrerin Ulrike Steidl zusammen mit der italienischen Deutsch-Lehrerin Marina Piotti, die beim Austausch nach acht Jahren in Folge heuer erstmals nicht mehr mit von der Partie war.

In Eichstätt gab es für die jungen Italienerinnen und Italiener allerhand zu erleben; schon am vorigen Mittwoch waren sie hier angekommen. Zum Programm des einwöchigen Besuchs, dem "Programma dello scambio culturale con il Gabrieli-Gymnasium di Eichstätt" gehörten zu Beginn neben Führungen durch Stadt und Schule auch ein Empfang durch Schulleiter Adalhard Biederer, weiter eine Besichtigung der Hofmühl-Brauerei, wo die Gäste aus Italien selber an den Zapfhahn durften, und ein Besuch in der Universität der Uni-Bibliothek, wo Gernot Lorenz, Mitglied des Elternbeirats des GG, einen besonderen Service bot, indem er die Gruppe in italienischer Sprache führte.

Hinzu kamen Exkursionen am Freitag nach Nürnberg und am Dienstag nach Regensburg. Ein "bayerisch-italienischer Abend" in der GG-Aula, bei dem es reichlich bayerische Spezialitäten zu kosten gab, fand am Montag statt. Vor allem aber erlebte die Gästegruppe ans Italien am Samstag einen ganz besonderen Event mit, nämlich den "Tag der offenen Tür" des Gabrieli-Gymnasiums - und der war es wohl, der bei den Gästen aus Italien die besondere Bewunderung ob der perfekten "grande organisatione" fand. Vorgestern früh, am Mittwoch, hieß es für die Gäste und ihre Gastgeber vom GG Abschied nehmen. Doch man kann davon ausgehen, dass es nun einige weitere Freundschaften zwischen Eichstätt und Castiglione geben dürfte.