Böhmfeld
Böhmfeld feiert seinen Bürgermeister

Der Kotterhof konnte die Besuchermenge zum 70. Geburtstag von Alfred Ostermeier nicht fassen

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:27 Uhr

Böhmfeld (EK) Fast ganz Böhmfeld schien am Sonntag den 70. Geburtstag seines Bürgermeisters Alfred Ostermeier mitzufeiern: Der Kotterhof-Stadel konnte die Besucher nicht fassen, auch der Innenhof wurde bevölkert.

Die Einladung zum Frühschoppen im Kotterhof steckte in allen Böhmfelder Briefkästen, und viele wollten sich diese besondere Gelegenheit nicht entgehen lassen und ihrem Bürgermeister, der über die Hälfte seines Lebens damit verbracht hat, für seinen Heimatort mit Leidenschaft aktiv zu sein, alles Gute wünschen. So bildeten sich rasch lange Schlangen von Gratulanten. Auch Landrat Anton Knapp war mit von der Partie.

Alfred Ostermeier (SPD) ist seit 40 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv, anfangs als Gemeinderat und seit 1984 durchgehend als Erster Bürgermeister. Zudem fungiert Ostermeier als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe, der die Ortschaften Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Lippertshofen mit Trinkwasser versorgt. Als seine herausragendsten Verdienste gelten eine Baulandpolitik mit sechs neuen Baugebieten. Ihm zuzuschreiben ist auch die Dorferneuerung, der Bau von Schulturnhalle sowie Kinderkrippe mit Hort und die Generalinstandsetzung des Grundschulgebäudes. Auch die Sanierung und Umfunktionierung des Kotterhofes als Dorfmittelpunkt zählt zu seinen Erfolgen.

"Alfred, ewiger Bürgermeister, für dich haben wir ein schönes Lied dabei"; fröhlicher hätte der Auftakt der Geburtstagsfeier für den rundum fitten Jubilar nicht ausfallen können. "Das ist maßlos übertrieben! 2020 ist Schluss!", wehrte dieser lachend ab. Er konnte aber auch nicht ganz verhehlen, dass ihm das von Petra Halsner selbst gedichtete und von den Musikanten flott begleitete Lied recht gut gefallen hat. Die Grundschul- und Hortkinder reihten sich im Innenhof mit ihren Lehrkräften und Betreuerinnen auf und überraschten ihren Gemeindechef mit Liedern.
"Ich bin dankbar dafür, dass ich seit 70 Jahren in einem friedlichen und demokratischen Land mit Rechtsstaatlichkeit leben kann", hob der Jubilar in seiner Ansprache hervor. Demokratie brauche Demokraten und keine Rezepte von vorgestern mit Nationalismen und Rassismus. Das bislang Erreichte dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wichtige Aufgaben wie die Behebung von Pflege- und Wohnungsnotstand sowie die gute Integration von Flüchtlingen müssten innerhalb der Demokratie bewältigt werden. "Eine Alternative braucht Deutschland nicht", unterstrich Ostermeier mit Vehemenz. Auch angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Bayern lautete sein eindringlicher Appell: "Wählt demokratische Parteien, egal welche, und schaut nicht nach rechts außen!"
Dankbar blickte der gebürtige Böhmfelder auf sein Leben und seinen Werdegang zurück. "Meine Eltern haben mir trotz Notlage die Chance gegeben, das Gymnasium zu besuchen und anschließend zu studieren", berichtete er. So sei es ihm gelungen, nicht nur die Grundschule als Primus zu verlassen, sondern auch beim Abitur als Jahrgangsbester abzuschneiden. Sein erster Traumberuf, den er ausgeübt habe, sei Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde gewesen, sein zweiter und hauptsächlicher sei das Amt des Bürgermeisters, stellte Ostermeier klar. 1984 habe er seine Ehefrau Jutta kennengelernt, mit der er nach der Heirat zwei Töchter bekommen habe, erzählte der Gemeindechef weiter. Nach durchwanderten Höhen und auch Tiefen freue er sich über seine Familie, die gut zusammenhalte.
Besondere Anerkennung ernteten Seraphina Regensburger, die Ostermeier seit 22 Jahren als seine Stellvertreterin zur Seite steht, und Kulturbeauftragte Petra Strehler, die nicht nur die Feier organisiert, sondern auch einige Heimatbücher mit ihm zusammen verfasst hat. Ein dickes Dankeschön richtete der Jubilar an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Böhmfeld für ihren Einsatz bei der Verköstigung der Besucher und an die Kuchenbäckerinnen. Bewunderung gab es für die "Tradewixpfeiferl" aus Kösching, deren umjubeltes Konzert im Kotterhof den Bürgermeister auf die Idee gebracht hatte, sie für seinen 70. Geburtstag zu engagieren.
Der Rathauschef hatte bei der Einladung darum gebeten, statt Geschenken für ihn seinen Einsatz für Kinder mit der Erbkrankheit Mukoviszidose mit kleinen Spenden zu unterstützen. Das Sonderkonto bei der Raiffeisenbank Böhmfeld mit der IBAN DE90721698120000418617 unter dem Stichwort "Alfred 70", ist noch für kurze Zeit aktiv.

Anneliese Siebendritt