Kipfenberg (EK) Am 3. Juni findet der Unesco-Welterbetag statt, der seit 2005 jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni begangen und mit Veranstaltungen an allen Welterbestätten gewürdigt wird. Auch Kipfenberg wird an diesem Tag sein historisches Erbe, den Limes, präsentieren.
Heuer kann die Marktgemeinde besonders stolz eine Palisaden-Rekonstruktion und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um den Limes am originalen Schauplatz für die Öffentlichkeit sichtbar machen.
Der Forstbetrieb Kipfenberg der Bayerischen Staatsforsten hat unter großem Aufwand eine Palisaden-Rekonstruktion geschaffen, die am Limes ein Alleinstellungsmerkmal genießen wird. Begleitet durch Limeskoordinator Dr. Markus Gschwind vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Erkenntnisse aus der Grabung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg unter der Leitung von Veronika Fischer konnten nach neuestem Wissensstand Pfähle händisch gespalten, Oberflächen bearbeitet und Löcher für Holznägel gebohrt werden. Revierleiter Josef Schmaus und die Lehrlinge des Forstbetriebes Kipfenberg haben es mit dieser Rekonstruktion geschafft, ein neues, sehr authentisches und wissenschaftlich fundiertes Erscheinungsbild einer Limespalisade zu schaffen, das am obergermanisch-raetischen Limes kein vergleichbares Pendant findet.
Am Sonntag, 3. Juni, wird um 14.30 Uhr die Palisade mit Aktionen und informativen Führungen am Limes feierlich eingeweiht. Zu diesem Anlass wird Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wagner in Begleitung der Limeskönigin Claudia Partsch im Geleit der Kipfenberger Römer am Limesturm auf dem Pfahlbuck aufmarschieren. Nach einführenden Worten durch Limeskoordinator Gschwind, dem stellvertretenden Forstbetriebsleiter Ernst Geyer, Veronika Fischer und dem Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder schließen sich Führungen der Fachleute zu den Themen Palisade (Aufbau und Rekonstruktion), Belange des Denkmalschutzes bei naturnaher Forstwirtschaft und die Steinturmstelle an.
Von 15 bis 17.30 Uhr stehen einige Legionäre der Legio III Italica Pia Fidelis mit ihrer Groma und Werkzeug Rede und Antwort. So soll ein authentisches Bild der Römerzeit entstehen. Abgerundet wird das Programm durch eine Spiel- und Bastelstation für die kleinen Besucher, welches das Römer- und Bajuwarenmuseum anbietet. Würzwein und Moretum (ein vegetarischer Brotaufstrich aus der Römerzeit) dürfen zu diesem Anlass natürlich nicht fehlen.
Matthias Metzel
