Eichstätt-Marienstein
Bahnhofsklo statt Haifischbar?

Spitalstadt und Straße Am Wald Themen bei der Bürgerversammlung Marienstein

04.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
Die Zukunft des Bahnhofsgebäudes und mangelhafte Barrierefreiheit im Bahnhofsumfeld wurden in Marienstein besprochen. −Foto: Chloupek (Archiv)

Eichstätt (EK) Rund 30 Bürger waren aus dem Stadtteil Marienstein mit Rebdorf und Blumenberg gekommen, um sich bei der Bürgerversammlung Infos aus erster Hand zu holen und mit den Vertretern der Stadt ins Gespräch zu kommen.

Nach den Ausführungen des Oberbürgermeisters nutzten viele die Gelegenheit, Fragen zu stellen - etwa nach der Zukunft des Bahnhofsgebäudes. Andreas Steppberger erklärte hierzu, dass aktuell eine sogenannte "Zwischennutzung" durch den Verein "Bahnhof lebt e.V." erfolgt. Diesem Verein wurde eine Wohnung zur Verfügung gestellt, um regelmäßige Treffen abhalten zu können. Die Betriebskosten werden durch den Verein selbst getragen. Seitens des Stadtrats gibt es hier noch keine Festlegung zur künftigen Nutzung. Besprochen wurden bisher eine Nutzung für Zwecke der Musikschule, für Zwecke der Tourist-Information oder gar ein Verkauf des Gebäudes. Ihm selbst, so Steppberger, liege eine gastronomische Nutzung des Erdgeschosses am Herzen. Von Seiten des Fragestellers kam der Vorschlag, ordentliche öffentliche Toiletten im Bahnhof unterzubringen und das Geld, das in die Haifischbar gesteckt werde, besser in den Bahnhof zu investieren werden sollte. Die Gesamtsituation im Bereich des Bahnhofsumfeldes bezeichnet er gerade im Hinblick auf die Barrierefreiheit als "untragbar". Der Oberbürgermeister betonte jedoch, dass die Stadt die Haifischbar wieder errichten will, da es sich um einen innerstädtisch gut belebten Ort handelt.

Gefordert wurde, den Radweg auf Höhe des Anwesens Seibold zu sanieren. Hier stehe ein Kanaldeckel inzwischen zehn Zentimeter aus der Oberfläche hinaus. Im weiteren Verlauf des Radweges befinde sich ein Handlauf, der jedes Jahr provisorisch erneuert werde und "furchtbar" aussehe. Man habe, so die Bürger, bei dem angesprochenen Radwegstück den Eindruck, dass Radfahrer nicht erwünscht sind. Auch die Verlandung des Altwassers wird nicht positiv gesehen - immerhin handele es sich hier um das Eingangstor zur Stadt. Bemängelt wurde, dass die Behälter für Hundekot "immer voll" seien, die Stadt leere hier viel zu selten aus. In diesem Zusammenhang stellt ein weiterer Bürger fest, dass es in der gesamten Weinleite keinen einzigen Abfalleimer an den Bushaltestellen gebe.

An der Ortsausfahrt in Richtung Obereichstätt werde viel zu schnell gefahren. Die beiden Spiegel seien für die Erwachsenen gut, nicht aber für die Kinder. Eine Verkehrsinsel würde nach Meinung eines Bürgers eine Entschärfung bringen. Oberbürgermeister Steppberger erklärte dazu, dass die Straße für eine Verkehrsinsel zu eng ist. Einzige Möglichkeit wäre ein Ausbau der Straße. Stadtbaumeister Manfred Janner versprach, das Thema bei einem Ortstermin mit dem Staatlichen Hochbauamt zu besprechen.

Angesprochen wurde nochmals die Straße Am Wald. In den vergangenen Wochen wurden vom Vermessungsamt Ingolstadt Vermessungsarbeiten durchgeführt, wobei festgestellt wurde, dass erhebliche Verschiebungen der Grenzen gegeben sind. Im seinem Fall, so ein Anwohner, bedeute dies, dass sowohl er als auch die Stadt 50 Zentimeter überbaut habe, Die Anlieger müssten sich jetzt entscheiden, ob sie die Flächen verkaufen oder nicht. Außerdem müssten sich die Anlieger an den Kosten der Vermessungen beteiligen. Er habe, so der Anwohner, 1968 das Grundstück gekauft, nach den damaligen Grenzen gebaut und einen Zaun errichtet: "Warum soll ich jetzt Vermessungs- und Grundbuchkosten bezahlen?" Stadtbaumeister Janner erklärte, dass das Kloster Rebdorf diese Straße im Jahr 1968 gebaut und die seinerzeitige Vermessung beantragt habe. Nun müsse eine Korrektur durchgeführt werden.

Gefragt wurde nach einem Kreisel an der sogenannten "Schöpfel-Kreuzung". Der Oberbürgermeister erklärt dazu, dass an dieser Kreuzung nicht so viele Unfälle passieren würden, dass etwas unternommen werden müsse.

Das neue Baugebiet am Blumenberg wurde von den Bürgern sehr kritisch betrachtet. Es handele sich um eine Zersiedelung. Es gebe doch auch innerstädtische Flächen, wie etwa das sogenannte Erdbeerfeld oder im Bereich des Tiefen Tales. Der Oberbürgermeister betonte, dass im Bereich des Blumenberges kein Grunderwerb notwendig sei, da sich diese Flächen bereits im Eigentum der Stadt Eichstätt befinden. Bei den weiteren genannten Bereichen sei das nicht so.

Weitere Themen der insgesamt recht unaufgeregten Bürgerversammlung waren unter anderem illegale Grüngutentsorgungen, Falschparker, "zugewachsene" Teilstücke des Altmühltal-Panoramaweges und zu selten gemähte Grünflächen.